The scars on my skin healing but I'm not






All die Kippen, 
all der Alkohol, 
all die Pillen, 
all die Joints 
machen nichts erträglicher.
Sie machen meine Gedanken 
nicht erträglicher 
und meine Existenz 
auch nicht. 
Sie können mich nur 
kurz aus dieser Scheiße, 
was sich mein Leben nennt, 
heraus holen. 
Und wenn ich wieder 
nüchtern bin 
wird mir wieder bewusst, 
was mein Leben 
nur für ein Trümmerhaufen ist. 
Diese ganzen Prüfungen 
lassen mich taumeln. 
Meine Stimmen
wissen doch sowieso schon, 
dass ich sie nicht bestehen werde. 
ich finde kein Halt, 
ich taumle 
und taumle 
und falle. 
Schaue in den Spiegel 
und könnte kotzen. 
Ich weiß nicht wo mein Weg hin geht, 
ich weiß nicht wo ich in ein paar Monate sein werde. 
Ich kann mich an nichts positives festhalten, 
weil es im Moment 
einfach nichts gibt 
was gut läuft 
Ich will hier raus, 
nicht mehr hier 
sein 
und verschwinden 
von mir selbst. 




You can tell so much about a person by the way they leave you






Zwei Wochen war sie fort
und so langsam 
ist die Hölle 
in unserem Haus 
verschwunden.
Doch dann
klopft
plötzlich meine Mutter 
an meiner Zimmertür 
und sie fängt 
gleich an mich 
mit ihren Blicken
ermorden zu wollen 
und meine Tür 
zu zu knallen 
nur weil ich 
für sie
nicht
den roten Teppich 
ausgerollt habe. 
Die Hölle hat sich wieder
in unseren Haus eingenistet. 
Ich spüre sie.  
Sie will mich mit ihren ignorieren 
strafen
und ich mache 
so laut an 
um ihr zu zeigen, 
was ich von ihr halte. 
Am Abend höre ich 
meine Eltern 
wieder streiten. 
Der Frieden ist entgültig vorbei.
Ich höre sie reden:
"N. hat mich so enttäuscht."
 Als wäre nicht sie
die alle enttäuscht hat. 
Sie suhlt sich in Selbstmitleid
als wäre sie Mutter Theresa. 
Ich höre den beiden so lange zu 
bis ich es nicht mehr aushalte.
Ich schreibe M. 
das meine Eltern sich 
wieder streiten
und ich geh raus in den Garten 
und rauch 1,2 Zigaretten 
und drücke sie 
auf meiner Haut aus. 
Ich rauche die 
3,4 Zigarette 
mit dem Wunsch, 
dass sie einfach entgültig verschwindet. 
Ich will sie hier einfach nicht mehr haben. 
Als ich wieder raus gehe 
treffe ich mein Papa. 
Er erzählt,
dass meine Mutter 
erst im August ausziehen wird,
bis ihr neuer Kerl 
auch seine Familie 
verlässt. 
Ich merke wie 
meine Tränen kommen 
und dann sagt 
er noch, 
dass ihr Anwalt 
gesagt hat, 
dass wir kein Recht 
auf unseren Hund haben 
und das sie ihn dann mitnimmt. 
Ich muss mich richtig 
zusammen reißen. 
Meine ganzen Gefühle 
kochen bald über. 
Ich kann mein Papa nicht mehr 
in die Augen schauen 
und wünsche ihm eine gute Nacht. 
 Als ich in meinem Zimmer angekommen bin,
schlucke ich drei Tavor Tabletten 
mit meinen Schlaftabletten zusammen. 
Suche panisch meine Klingen, 
setz mich an meine Zimmmertür
und fange an loszuweinen.
Ich halte mir die Hand auf dem Mund 
um bloß keine Geräusche zu machen. 
Diesen Triumpf will ich ihr nicht gönnen. 
Ich fange an mich zu schneiden,
immer und immer wieder. 
Doch ich spüre kein Schmerz.
ich sehe nur das Blut,
wie es an meinem Armen 
und Beinen herunter läuft. 
 Ich habe meine Mutter verloren.
schreien meine Gedanken mich an. 
Sie hat mit uns 
"ihrer Familie"
abgeschlossen. 
Sie brauch uns nichts mehr
und das schmerzt. 
Nicht die Schnitte
sondern das.
Nur das.
Ich nehme mein Handy
und schreib M. 
das ich es hier nicht mehr aushalte
und das ich morgen nach der Schule 
von hier verschwinden will. 
Da schrieb er mir gleich, 
dass ich doch zu ihm kommen kann
und das ich bei ihm immer willkommen bin. 
Ich bedanke mich tausend mal bei ihm 
und er meint nur das es selbstverständlich ist. 
Wenn ich ihn verliere
habe ich nichts mehr. 
Er ist meine kleine Heimat 
geworden.
Und wenn er geht 
bin ich heimatlos. 





Denn während du fleißig auf der Hantelbank turnst, mache ich ‘ne Pepp-Diät für die perfekte Junkie-Figur.





Ich hole meine Drogen ab 
und da ich es nicht mehr 
aushalte 
nüchtern 
zu sein 
schlucke 
ich 
sie 
in einer Gasse. 
Ich schlucke 
sie 
mit 
einem Energy 
herunter, 
den ich mal mit 
dem Wolf 
getrunken habe. 
Er schmeckt so ekelig 
nach
voller Erinnerungen. 
 Nach den ersten Schluck 
schmeiße ich ihn schon weg
und wünschte mir, 
dass ich das genauso 
mit dem Wolf 
und den Erinnerungen 
voller Scham 
machen könnte. 
Ich mache mich 
auf den Weg 
nachhause 
und natürlich 
schreibt mir der Wolf 
dann wieder. 
Er klingt ziemlich wehleidig. 
Er scheint sich wohl alleine zu fühlen. 
Doch ich halte meine Worte stand
und warte darauf 
bis die Drogen wirken. 
Ich zerstöre mich selbst 
viel mehr als die Wölfe
das je gemacht haben. 
Das wird mir jetzt erst 
so richtig bewusst. 
Doch das ist mr so egal. 
Ich laufe lieber minutenlang 
auf den Stepper, 
verweigere Essen, 
schlage gegen Wände 
bis ich meine Hände 
nicht mehr spüre, 
schneide mir tief ins Fleisch 
bis ich glaube 
den Tod 
nah zu sein, 
trinke mich betäubt 
bis ich glaube 
das nichts auf der Welt
mich je berühren könnte, 
schlucke Pillen 
und sämtliche andere Drogen 
um nie mehr nüchtern 
sein zu müssen. 
Ich gebe den Tod 
ein Handschlag 
und kann an nichts 
anderes denken.
als das ich alles 
was mir angetan wurde, 
ich selbst dran Schuld bin. 
 Ich ziehe an meiner Kippe. 
Die Abhängigkeit hat mich Griff
und das einzige was tue
ist
 weiter zu konsumieren. 




Fuck, ich weiß jetzt warum viele Menschen darauf hängen bleiben.
 

Ich fühle nichts, mein Körper ist wie vergiftet





Um mich später daran zu erinnern, 
wenn ich aus den Todeswahn 
nicht mehr heraus finde
und mehr Dunkelheit
einatme 
als Luft, 
ein paar Ziele 
für dieses Jahr: 

-Die schriftlichen Prüfungen zu bestehen
- Da ich eh kein Anerkennungsjahr bekomme, 
ein Job für dieses Jahr zu finden 
- Mindestens noch ein Tattoo und dieses Mal 
ein etwas größeres 
- Es zu schaffen mehr als einen Tag 
eine Alkoholpause zu machen 
- Meinen Papa wieder glücklich sehen 
- Und das Höllenhaus aus der Hölle zu ziehen 
und mich hier wieder sicher fühlen 
- Abnehmen 
- Es zu schaffen M. nicht zu vergraulen 


Andere Ziele so wie "glücklich werden" oder eine positivere Sicht zu bekommen 
brauche ich hier gar nicht erwähnen, da ich sowieso nicht daran glaube.
Einmal ein gebranntes Kind, immer ein gebranntes Kind. 




"Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass sie sich einen Kerl nicht unterzuordnen brauchte, um dafür zu sorgen, dass dieser bei ihr blieb."







Als ich bemerke 
das wir gleichzeitig am Bahnhof ankommen
 kriege ich Herzrasen.
 Mein Herz rastet richtig aus entweder vor Vorfreude
 oder vor Panik.
 Ich gucke die ganze Zeit wie meine Frisur sitzt 
und ob mein Gesicht 
heute mal nicht
ganz so aufgeschwommen
aussieht.
Die Zeit rast 
und plötzlich bin ich am Bahnhof, 
wo ich aussteigen muss. 
Dein Zug ist noch nicht da 
und ich ziehe panisch an meiner Kippe.
Ich fühle mich wie ein Teenagerin, 
die zum ersten Mal verliebt ist 
und denkt, 
dass es ihre große Liebe ist
und auch für immer bleiben wird.
Ich steige in den Bus, 
setze mich auf den Platz, wo ich am liebsten sitze 
und halte dir einen Platz frei. 
Nach einen paar Minuten sehe schon wie du völlig lustlos
 mit dem Blick nach unten 
zum Bus gehst
 und dort einsteigst. 
Du hast mich immer noch nicht entdeckt
 und ich bemerke wie gut dir die Lederjacke steht.
 Als du mich entdeckst
 guckst du mich mit großen Augen an
 und setzt dich neben mir. 
Ich vermeide dir in die Augen zu schauen 
und fange an zu schwitzen vor Nervosität.
Mein Gesicht fühlt sich wie eine Heizung 
und ich hoffe die ganze Zeit, 
dass mein Gesicht 
nicht rot angelaufen ist. 
 Was ist nur mit mir los?
  Unsere Beine berühren sich immer wieder 
und bei jeder kleinsten Berührung 
fühlt es sich so an
 als würde ein Feuerwerk in mir entfachen. 
Wir steigen an der gleichen Haltestelle aus 
und rauchen noch eine Kippe zusammen. 
Wir reden über die Prüfungen, 
die uns bald bevorsteht. 
Es fliegen Pollen um uns herum 
aber wir sind so in unser Gespräch vertieft, 
dass uns das gar nichts ausmacht. 
Bei der Verabschiedung ziehst du mich an dich heran 
und ich fühle mich in deinen Armen
 so sicher wie schon lange nicht mehr. 
Wir küssen uns 
und es scheint dir nichts ausmachen 
mich in der Öffentlichkeit zu küssen. 
Ist das ein weiterer Schritt nach vorn? 
Ich wäre am liebsten
 mit dir in deine Wohnung gegangen
 aber ich traue mich nicht dich das zu fragen.
 Du rufst mir noch was hinterher 
und ich kann einfach nicht aufhören zu grinsen. 
Ich mag das kleine wir was wir haben so sehr, 
echt unglaublich. 
Und jetzt merke ich 
wie selbst die verschlossenste Seite
 in mir
sich in dich verliebt hat.