Alle suchten den Kontakt, doch ich wollte mit keinem reden.






In dem Heimatdorf 
eines Wolfes, 
den ich schon 5 Jahre kenne, 
laufe ich herum 
und kaufe Bier 
um von dem Abendessen 
zu fliehen. 
Ich merkte
wie mich die ganze Zeit 
am der Kasse
ein Kerl anguckte 
und ich lächelte 
zurück. 
Ich lief 
zu dem Gleis,
wo mein Zug 
in ein paar Minuten kam
und zündete mir eine Kippe an. 
Nach ein paar Minuten 
kam der Kerl von der Kasse 
auf mich zu.
Ich merkte
wie mir kurz schlecht wurde,
als er sich neben mir hinsetzte.
"Das kommt dir jetzt bestimmt komisch vor,
als hätte ich dich verfolgt. 
Sowas mache ich eigentlich nicht,
aber ich fand dich von Anfang an gleich sympathisch
und wollte das nicht so stehen lassen."
Wie bitte kann ich dir sympathisch sein? 
Du kennst mich nicht. 
Ich habe dich nur angelächelt, 
weil ich nett sein wollte
Ich versuchte weiterhin 
nett zu ihm zu sein 
und wir quatschen 
über meine bestehende Prüfung
und über seine Arbeit.
"Ich würde mich freuen, 
wenn wir uns wiedersehen würde.
Darf ich dir meine Handynummer geben?"
Ich gab ihm mein Handy 
und ich gab ihm die Hand 
zum Abschied. 
Ich weiß auch nicht
was im Moment los ist. 
Schon der zweite Kerl 
innerhalb zwei Wochen 
der mich anquatscht 
und mir seine Handynummer gibt. 
Dabei seh ich so schrecklich aus
wie schon lange her
Ich schminke mich nicht mehr,
versuche unter weiten Hoodies 
meinen dicken Bauch 
zu verstecken
und mein Gesicht 
sieht so
aufgequollen aus. 
Ich möchte nicht attraktiv 
für Kerle sein.
Das wollte ich
seitdem ich weiß,
was Kerle
alles anstellen können,
nicht mehr.
Ich brauche nicht noch mehr Kerle 
in meinem Leben, 
die mich 
mit ihren Taten 
anzünden
und 
auf meine Asche 
treten. 
Ich brauche einfach 
meine Ruhe
und Zeit 
um endlich 
wieder weniger zu werden.
Ich möchte keine Hand mehr nehmen, 
wo ich weiß 
das dieser Mensch
mich eh bald verlassen wird. 





 

Hauptsache alles betäuben, egal wie.






Zwischen Yoga
und Bauchtraining
schmeiße 
ich 
mir 
meine Drogen
ein. 
Nach einer Stunde 
merke ich 
wie 
ich 
plötzlich
woanders bin. 
Es scheint so 
als stände ich neben mir. 
Ich schaue mir selbst 
dabei 
zu 
wie 
ich 
Grey's anathomy
schaue 
und
Kippen
rauche. 
Ich fühle mich anders.
Ich bin nicht mehr ich selbst
sondern 
irgendeine andere Person. 
Vielleicht bin ich auch ein Geist. 
Vielleicht bin ich auch endlich tot. 
Doch mein Papa sieht mich 
und redet mit mir. 
Also muss ich immer noch N. sein.
Scheiße.
Ich schaue mich im Spiegel an 
und sehe wie sich meine Pupillen weiten. 
Ein Glück 
das 
niemand 
bemerkt 
wie 
ich 
zwischen 
Realität 
und 
Halluzination 
wanke.
Niemand sieht hier irgendwas. 
Niemand sieht 
das 
ich 
nicht mehr 
ich 
selbst 
bin.
Wer sieht mich hier überhaupt?




 

We didn’t talk about anything heavy or light. We were just there together. And that was enough.






Zwischen Assassin Creed spielen 
und GTA Videos anschauen
halte ich kurz inne. 
Ich versuche den Gedanke,
dass Assassin Creed 
dein Lieblingsspiel war,
zu verdrängen. 
Ich nehme 
ein Schluck 
von meinem Bier, 
zieh an dem Joint 
und versuche 
mich nur noch 
auf M. 
zu konzentrieren. 
Er trägt wieder 
das rot-schwarze Hemd
und das 
In Extremo T-Shirt
welches ich ihn
zu Weihnachten 
geschenkt habe.
Wenn ich bei ihm bin 
vergesse ich, 
dass ich eigentlich 
Angst vor Männern habe. 
Und das ich das Gefühl
habe 
sterben zu müssen, 
wenn mich einer anfasst.
Genau wie er 
da sitzt
und mit mir 
über die gleichen Sachen 
lacht,
bestätigt mich es noch mehr 
das es die richtige Entscheidung war
mich für ihn zu entscheiden.
Zwar ist es mit ihm 
was komplett anderes
und wir werden 
uns wohl nie 
so sehr lieben,
wie es in meiner vorhigen Beziehung
der Fall war,
aber das ist okay. 
Ich glaube
im Moment brauche 
ich 
gerade sowas. 
Eine zwischenmenschliche Beziehung,
wo die Freundschaft nicht zu kurz kommt 
 und wo wir nicht ständig 
über das grausame im Leben reden. 
Ich brauche nicht viel.
Ich brauche nur das Gefühl, 
dass ich hier sicher bin 
und das man mich 
braucht 
und nicht nur fürs Bett
sondern auch am Mittwochabend,
wo nichts anderes geschieht 
außer reden, lachen 
und beim Abschied 
zu bemerken, 
dass man am liebsten 
gar nicht mehr fort gehen möchte. 




Und es geht mir gut, wenn du mich suchst: Ich bin auf Entzug oder unter’m Zug.






Ich muss raus hier.
Besser gesagt, 
weg von dem Essen. 
Ich laufe zu der blauen Brücke 
meines Dorfes. 
Alles ist dort ist ruhig. 
Hier kann ich meine Jacke 
ausziehen 
und den Wind 
auf meinen Armen 
spüren. 
Wenn man ständig 
eine Jacke tragen muss, 
ist das so ein schönes Gefühl.
Das man kaum beschreiben kann. 
Ich höre Musik, 
trinke mein Bier 
und rauch zig Kippen.
Am Anfang 
zieh ich meine Jacke 
immer wieder an, 
wenn Leute kommen 
doch irgendwann 
wird mir das so egal, 
wahrscheinlich wegen den ganzen Bier 
und ich bleibe mit Tshirt dort sitzen. 
Gerade als ich anfangen wollte 
etwas zu lesen, 
setzt sich ein älterer Kerl zu mir, 
der wahrscheinlich 
das Alter meines Vaters hat. 
Er fragt mich ob alles okay ist.
Sehe ich etwa von Natur  suizidal aus?
Und fängt mit mir ein Gespräch an. 
Am Anfang hatte ich so Angst. 
Was ist, 
wenn er mich plötzlich ins Gebüsch zieht 
und mir meine Klamotten vom Leib reißt? 
Doch er scheint ganz nett zu sein.
Er redet über seine Arbeit, 
über seine Mutter,
die es nach dem Tod seines Vaters 
nicht mehr gut geht. 
Und ich rede über meine bestandene Prüfung 
und das ich jetzt erstmal schauen muss 
was ich jetzt mache.
Er gibt mir die ganze Zeit Kippen 
obwohl er weiß, 
dass ich selbst welche habe. 
Kurz bevor er gehen möchte 
fragt er mich noch 
was es mit meinem Armen 
auf sich hat
und ob ich das selber war. 
In meinem Kopf 
war plötzlich vollkomme Leere. 
Ich stotterte nur so rum
und schaffte es einfach nicht 
ihn das zu erklären
warum ich das mache. 
Er konnte es nicht verstehen. 
Und ich meinte: 
Das ist nicht schlimm.
Ich verstehe mich selbst nicht. 
Dann rauchten wir noch eine zusammen 
und dann gab er mir noch seine Nummer,
da er mich gerne wiedersehen wollte.
Im Nachhinein klingt das ein wenig gruselig.
Als er mir dann sein Namen sagte,
wurde mir ganz schlecht. 
Er heißt so wie mein Kindheitswolf.
Tut mir leid, 
dich werde ich auf keinen Fall 
anrufen.
Mit dem Kerl, 
der genauso heißt wie du, 
habe ich die Hölle erlebt. 
Das kann und will ich 
nicht noch mal erleben.
Und ich brauch nicht noch 
ein Kerl 
in meinem Leben,
der wahrscheinlich 
nichts gutes im Spiele führt.
Es tut mir leid Fremder,
der Abend war sehr angenehm 
mit dir, 
aber ich möchte dich 
nie wiedersehen. 




 

Meine einzigen Jobs sind heute überleben und atmen sonst nichts







 Ich liebe es alleine zu sein
und nur aus meinem Bett 
rauszugehen
um eine zu rauchen. 
Wenn ich alleine bin 
muss ich niemand sein. 
Ich muss nicht 
diese Person sein, 
die über Witze lacht, 
die eigentlich gar nicht lustig sind. 
Ich muss dann nicht 
darauf achten, 
dass meine Worte 
für die anderen 
nicht komisch 
klingen. 
Ich muss auch nicht 
darauf achten, 
dass ich nicht komisch
wirke 
oder ob 
mein Gesicht 
nicht ganz so aufgequollen 
aussieht. 
Ich muss niemand sein, 
der ich nicht bin. 
Ich muss keine Person sein. 
Mein Bett ist nett zu mir 
und lässt mich auch 
darin 
einkuscheln, 
selbst wenn
 ich
aussehe 
wie eine Müllkippe.
Auch wenn manche 
das 
einsam 
finden, 
ich finde es 
beruhigend. 
Ich will nicht immer 
so tun 
als wäre ich lustig. 
Ich will nicht mehr so tun 
als würde ich all die Sachen 
mögen, 
die du mit mir machst.
Auch wenn ich dich sehr mag.
Ich brauche eine Auszeit von dir
und den nackten Momente.
Das neue Profilbild 
von deiner Ex 
macht das alles nicht leichter.
Sie ist viel zu schön. 
Viel schöner als ich.  
Warum macht mir das was aus?
Warum denke ich, 
dass ich dir nicht genüge,
weil ich nicht schön bin, 
wie deine Ex? 
Ich fühle mich nicht einsam, 
nur unbeholfen bei menschlichen Kontakt. 
Ich bin darin nicht gut, 
deswegen hause ich
wieder in der Isolation. 
Und auch wenn mein Papa sich wundert
warum ich nichts esse
oder aus mein Zimmer rauskomme, 
es ist mir so egal. 
Ich will heute nicht reden. 
Ich will heute niemand sein
außer die Person, 
die atmet, 
im Bett liegt, 
Yoga macht 
und Serien schaut.




Sag mir, wann wird Vergangenheit vergangen sein?






"Hatten ihre Eltern alle Anzeichen für den Missbrauch übersehen? Oder hatte ihr kindliches Ich einfach alles still in sich aufgenommen und es in seinem Bewusstsein vergraben -  an einem Geheimfach, im wahrsten Sinne des Wortes?  Egal wie, Junkel war jahrelang damit durchgekommen. Weil sie ihm geglaubt hatte und es deshalb nicht erzählen konnte. Unvorstellbar, wie viel Schmerz in ihrem Kopf begraben war, es war wie...Was war das Gegenteil eines verborgenen Schatzes? Ein dunkler Dämon, der ihr die Unschuld geraubt hatte? Genau. Ihr inneres war ein dunkler Ort.

.....

"Hey Dad. Stell dir vor, ich habe endlich herausgefunden, warum mein Gehirn weiß, wie man sich in einzelne Teil aufspaltet. Ich musste eine Mauer zwischen meinem alltäglichen Leben und dem sexuellen Missbrauch durch deinen Bruder errichten. Und zwar wieder und wieder. So habe ich gelernt Schmerz und Angst an einen anderen Ort zu verbannen."

- Aus dem Buch Scherbenmädchen von Liz Coley 




Now you’re just a stranger who once meant the world to me






Ich möchte einfach, 
dass dieses Gefühlschaos 
aufhört. 
Dieses ständige 
Gefühl,
dass niemand 
an dich heran kommt,
macht mich verrückt. 
Ich möchte, 
dass dieses ständige
um dich weinen 
aufhört. 
Diese ständige 
Blicke 
in den Spiegel,
wo meine Augen 
so ausschauen 
als hätte
ich 10 Joints
hintereinander 
geraucht 
obwohl
ich 
beim rauchen
plötzlich 
ein Moment
von uns 
vorm Auge hatte 
und ich 
plötzlich nicht 
aufhören konnte
zu weinen. 
Ich weiß, 
dass ich dir nicht das 
geben kann,
was du brauchst.
Ich weiß auch, 
dass du mich nicht mehr brauchst. 
Und ich weiß auch, 
dass M. irgendwie an meiner Seite ist. 
Aber ich weiß auch, 
dass M. 
wahrscheinlich nie solche Gefühle 
für mich haben wird. 
Und ich habe mir geschworen 
aufhören 
über dich zu schreiben, 
weil das ja alles eh nichts bringt
doch nun sitze ich hier 
in meinem Bett 
und kann mich 
plötzlich nicht mehr 
darüber freuen, 
dass ich meine Prüfungen bestanden habe.
Ich kann nur noch daran denken, 
wie ich endlich diese Traurigkeit
loswerde,
obwohl ich weiß,
das dieses Gefühl 
immer in mir wohnen wird,
selbst wenn es mir ganz gut geht. 
Diese Traurigkeit bleibt für immer.


 

Bin ich verliebt oder kommt das Herzrasen vielleicht doch vom vielen Speed?






Mein T-Shirt 
riecht 
immer noch nach dir
und ich erinnere 
mich wieder an 
gestern Nacht,
wo ich mein Kopf
auf deine Brust 
gelegt habe
und 
mich dein Geruch 
beruhigt hat
und ich vergessen hab
das 
ich 
splitterfasernackt
war. 
Dank dir ist
die Gedankenstille 
eingetreten 
und ich habe 
an deiner Seite
so gut geschlafen 
wie schon lange nicht mehr.
Ich liege hier in meinem Bett 
und fühle mich nicht 
als wäre ich zuhause. 
Du bist mehr 
als nur eine Person.
Du bist meine kleine Heimat 
geworden. 
Bitte lass 
mich 
nicht
wieder
heimatlos
werden. 




I just want you. I don't care If I break my own heart






Es fühlt sich an als hätte ich dich
Jahre nicht gesehen, 
obwohl 
wir uns erst 
vor 1 1/2 Wochen 
getroffen haben. 
Du schaust mich an 
und seh 
das deine Augen 
schon rot sind. 
Du scheinst wohl
mein kleiner Gras Junkie 
zu sein. 
Wir schauen 
die ganze Zeit 
Let's Plays 
und wir reden 
über alles und nichts. 
Deine Wohnung 
ist wie eine 
sichere Höhle 
für mich.
Hier ist mir alles
so vertraut.
Dein Kühlschrank,
wo mehr Bier drin steht
als Essen.
Das schwarze Sofa
und die Kuscheldecke,
wo Pandas drauf sind.
Dein Geruch,
der so angenehm
nach einen Waschmittel
riecht.
Dein Schlafzimmer,
wo nicht mal
ein richtiger Schrank
drin steht.
 So lange du mich 
nicht ausziehst 
fühle ich kein Schmerz. 
Es ist egal, 
ob ich mich freiwillig
ausziehe 
oder es unter Zwang 
geschieht, 
Nacktheit 
bedeutet 
für mich immer 
Schmerz. 
Ich wünschte
das wäre anders. 
Vor allem 
bei dir 
wünsche ich mir das, 
da du nicht 
wie die anderen bist. 
Du würgst 
und schlägst 
mich nicht. 
Du schwörst 
mir nicht ewige Liebe 
und verschwindest 
dann aus der Hintertür. 
Du schmierst mir nicht 
Honig ums Maul
und
textest mich nicht 
mit Kosenamen voll, 
die ich sowieso 
nicht leiden kann. 
"Mein Schatz" 
Bin ich etwa Gollum?
Du zeigst mir mit kleinen Gesten,
dass du mich magst. 
Du vertraust mir Sachen an, 
du vertraust mir indem 
du mich kurz 
in deiner Wohnung 
alleine lässt, 
wenn du noch kurz
was erledigen musst. 
Du küsst mich in der Öffentlichkeit
und bringst mich nachts nachhause,
selbst wenn du schon müde bist. 
Du teilst mit mir dein Bier,
wenn meins leer ist.
Du teilst generell
dein Kaffee,
dein Gras
und dein Jägermeister
mit mir.
Du ziehst den Tisch 
näher zu mir, 
wenn ich mit 
meinen kurzen Armen 
nicht an den Aschenbecher komme. 
Du hörst mit mir die Musik
von Sxtn,
 obwohl 
du ihre Musik überhaupt nicht magst.
Du machst mit mir jede komische Aktion mit
und würdest all die Schuld auf dich nehmen, 
wenn wir jemals von der Polizei 
erwischt würden. 
Du trägst mich ins Bett, 
obwohl du schon wegen deiner Arbeit 
Probleme mit den Knien 
und den Rücken hast. 
Du bleibst mit mir lange wach, 
selbst wenn du um halb 5 aufstehen musst.
Du bietest mir an
meine Beine
auf dein Schoß
zu legen,
damit ich es gemütlicher
habe. 
Du bist kein Mensch 
der großen Worte, 
aber deine Taten 
sprechen für sich. 
Auch wenn ich manchmal 
ein komisches Gefühl 
bekomme 
oder Zweifel 
sich anstauen, 
ich möchte dein 
sicherer Hafen 
sein 
und ich will, 
dass du meiner bist.