Ich werde für dich lügen, auf den Dächern nachts um vier







Ich weiß, ich habe im Laufe des Jahres gemeine und vielleicht auch böse Worte über M. verloren. Eigentlich brauche ich mich gar nicht zu rechtfertigen, da es mein Blog ist. Meine Worte. Meine Gefühle und Momente, die ich versuche zu verarbeiten. Das meine Stimmung so beständig ist, wie das eines Babys, wissen hier glaub ich viele, die mich schon seit einiger Zeit verfolgen. Aber mir ist das wichtig aussprechen: M. ist kein falscher und böswilliger Mann. Das war er noch nie. Er hat es einfach nur nie geschafft seine Gefühle so richtig zum Ausdruck zu bringen. Ich glaube, er hätte eine Vaterfigur gebraucht, die ihm zeigt, dass es okay und sogar gut ist Gefühle zu haben und die auch zu zeigen. Doch stattdessen hat er sehr schnell gelernt seine Gefühle weg zu drücken. Sich seine Arme aufzuschneiden. Sich mir anzuvertrauen, doch zu dieser Zeit konnte ich gefühlsmäßig kaum zu Leuten und vor allem zu Männer eine Beziehung aufbauen, sei es nur auch freundschaftlich. Dafür war mein Herz viel zu sehr mit Selbstzerstörung gefüllt. Das war zu dieser Zeit meine einzige 'große Liebe'.
Und nachdem er das selbstverletzen gelassen hat, brauchte M. was anderes. Etwas anderes, was ihm von den Gefühlen ablenkt und sie taub macht. Und ich glaube eine lange Zeit war Gras seine einzig 'wahre Liebe'. Viele sagen ja kiffen macht dumm. Vor allem wenn man jahrelang viel zu viel Gras geraucht hat. Aber ich trinke auch seit Jahren viel zu viel Alkohol, und das hat mich genauso, wie bei M. das Gras, nicht dumm gemacht. M. ist schlauer als man ihm ansieht. Und vor allem ist er gut darin seine Gefühle jahrelang weg zu drücken. Genauso wie ich jahrelang mein Trauma verdrängt habe und nichts davon wusste, was mein Kindheitswolf mir jahrelang angetan hat. Ich habe mich vor den Erinnerungen geschützt. Mein inneres hat es für mich geheim gehalten, mich vor diesen Erinnerungen geschützt. M. will sich vor seinen Gefühlen schützen, weil er Angst hat eine Person an seiner Seite zu haben, dessen Verlust er nicht verkraften kann. Doch jetzt bin ich da und ich merke manchmal wie er bis zu beiden Ohren strahlt, wenn wir gerade im selben Atemzug das gleiche gesagt haben oder wenn wir in alten Erinnerungen schwelgen oder wenn wir über die gleichen Sachen lachen. Ich spüre wie er sehr darauf bedacht ist, mir vor dem einschlafen einen Kuss auf die Stirn zu geben. Ich bemerke oft wie er zittert, wenn wir uns lange umarmen, als wäre er nervös und als würde meine Nähe sein Herz so berühren, dass er das an seinem ganzem Körper spürt.
Mit der Zeit habe ich gelernt mehr auf seine Taten zu achten. Natürlich hört jeder ein "Ich liebe dich" von der Person, die man liebt, gerne. Aber mir haben schon häufiger Personen diese drei so bedeutende Worte gesagt und die Taten spiegelten das überhaupt nicht wieder. Und das brauche nicht mehr in meinem Leben. Natürlich fühle ich mich manchmal so, als wäre hier überhaupt keiner der so ist wie ich. Als wäre ich die einzige mit einem viel zu großen Herz, das in viel zu viel Dunkelheit getränkt ist. Ich glaube oft, dass keiner der an meiner Seite ist, auch bei mir bleiben möchte. Ich habe oft das Gefühl, dass alle schnell das Weite suchen, wenn sie mich kennengelernt haben, da andere Menschen viel interessanter sind, als ich. Doch M. war da. Er war da, als meine Eltern gesagt haben, dass sie sich trennen. Ich bin zu ihm gegangen an dem Tag, wo mein Brutkasten mit meinem Hund abgehauen ist. Er hat so oft meine Stille und abweisendene Art ausgehalten und trotzdem treffen wir uns seit über zwei Jahren jede Woche. Er ist mein Zufluchtsort, wenn die restliche Welt mir den Rücken zudreht und die Menschen, die mir so viel bedeuten, plötzlich neue Leute kennenlernen und mich deswegen vergessen. Er hat trotzdem meine Nähe gesucht, selbst wenn er gesehen hat, dass ich ein Verband trage und ich mich wieder erneut geschnitten habe.
M. ist kein böser Mensch, punkt. Wenn ich an seine Wand sehe, wo Löcher sind, weil er dagegen geschlagen hat, kommt mir immer wieder in den Sinn, dass seine Aggressionen wie meine sind, wenn sie aus mir ausbrechen und ich vollkommen meine Kontrolle verliere. Wir sind uns viel zu ähnlich, dass ich ihn nie wahrhaftig hassen könnte für seine Gefühlsblockade, was Liebe angeht. Das vergesse ich nur zu oft und das tut mir leid.
This love cannot be tamed. What if i I can’t let go? If I lost here my lover? If i can’t get through. What if it takes me forever to recover? 





The worst part about anything that’s self destructive is that it’s so intimate. You become so close with your addictions and illnesses that leaving them behind is like killing the part of yourself that taught you how to survive.








Was wenn trinken 
nicht hilft? 
Was ist wenn 
etliche Kippe rauchen 
nichts bringt? 
Was wenn hungern 
nicht hilft? 
Was wenn isolieren 
nicht hilft? 
Was wenn 
Bäche voller Tränen 
weinen
nicht hilft? 
Was wenn Drogen 
nicht helfen?
Was wenn 
selbstverletzen 
nicht hilft? 
Was wenn 
Tavor nicht hilft? 
Was wenn 
darüber reden 
nicht hilft? 
Was wenn 
gute Zeiten 
nicht helfen? 
Wenn selbst 
das alles 
nicht 
hilft, 
was soll ich dann tun? 
Was soll ich dann tun 
gegen 
all
die 
Angstzustände?
Was soll ich dann tun
gegen 
meine Gedanken, 
die mich klein machen? 
Seit mehr als 10 Jahren 
durchlebe 
ich 
all 
die Kämpfe
in meinem Kopf. 
Seit ich 
ein kleines Kind 
bin 
habe mich 
meine Angstzustände gequält, 
dank meinen Kindheitswolf. 
Ich frage mich ständig 
wie es 
weitergehen soll. 
Ich versuche 
mich so gut es geht
zu betäuben. 
Jeden Tag 
aufs 
neue. 
Aber ich bin 
gebrandmarkt.
Ich bin 
eine Frau 
mit impulsiven Verhaltensweisen. 
Ich lebe in den Tag hinein
und wünsche mir so sehr 
Ablenkung 
von mir selber. 
Ich verliere
in alles die Interesse. 
Nichts interessiert mich mehr 
so richtig
außer Drogen,
Musik
und meine Kippen. 
Ich schaue mir 
lauter Instagramprofile an 
und hasse es, 
dass ich kein geregelten Tagesablauf
habe. 
All die Personen, 
die ich so mag
wohnen viel zu weit 
von mir entfernt. 
Nur M. ist hier. 
Und ich weiß genau, 
dass das für mich nicht reicht. 
Natürlich erlebe 
ich 
viele
schöne Stunden 
mit ihm, 
aber so richtig stützen 
tut er mich nur,
wenn ich bei ihm bin. 
Das was so sehr 
in mir stobt
bleibt zuhause 
eingekuschelt 
unter Decken 
mit einer Wärmflasche 
in meinem Bett, 
wenn ich zu M. gehe. 
Auch wenn ich mich 
zurzeit häufiger 
ertappe,
dass ich wieder 
über mich selbst rede,
wenn ich neben M. sitze.
Zum Beispiel 
habe ich über 
die Scheidung 
von meinen Eltern 
geredet 
oder über 
die Einrichtung, 
wo ich nächste Woche
das Vorstellungsgespräch 
habe. 
Aber das war es auch schon. 
Ich brauche endlich mal was schönes. 
Aber so wie ich mein Leben kenne, 
werde ich auf ein Wunder 
noch etliche Zeit warten müssen. 
Ich wünschte, 
ich hätte Geld 
für ein neues Tattoo. 
Doch ein kleiner Funke Hoffnung 
besteht, 
wenn ich das Restgeld 
von meiner Versicherung bekomme,
wegen den Autounfall 
vom letzten Jahr.
Auch wenn 
ich ungern 
das Geld annehme. 
Aber wenn ich das Geld 
dafür nutzen 
um meine 
verschandelte Haut 
mit ein wenig Farbe
zu füllen, 
kann 
das ja nicht 
verwerflich sein.
Und so lange
bis 
das
nicht
passiert
versuche 
ich 
nicht 
allzu oft
die Kontrolle
über mich 
und mein Handeln 
zu verlieren. 








  

Ein Stückchen Freiheit, ein bisschen Zweisamkeit








Seit Samstagabend 
bin 
ich
ein
Stück
aus der 
Hoffnungslosigkeit 
heraus gekommen. 
Ein herzliches Lachen.
Grünbraune Augen,
die mich anfunkeln.
Eine Art von Nähe, 
wo nichts 
im Gegenzug 
von mir erwartet wurde. 
Eine Art von Nähe, 
die mir endlich mal wieder
Geborgenheit geschenkt hat.
Eine Geste,
die mir gezeigt hat, 
dass ich doch eine Person,
für die Zukunft,
für jemand bin.
Ein friedlicher Sonntag
mit viel Kaffee,
Horrorspiele,
müden Augen, 
Restalkohol
in der Blutbahn,
Wo die Zeit
keine Rolle gespielt hat. 
Wo man einfach nebeneinander 
sitzt
und das vollkommen reicht,
um zufrieden zu sein. 
Ein Montagnachmittag 
mit einer Zusage
für ein Vorstellungsgespräch. 
Zwei T-Shirts
in der Post,
auf die ich so lange gewartet habe.
Eine Mondphasen Leggings,
die perfekt 
zu dem Tattoo
auf meinen Dekolleté
passt. 
 Keine Gedanke,
die mich erwürgen
und selbst die Angst
 war leiser, 
als die letzten Tage. 
Keine Träne
aus der Trauer und Wut. 
Nur ein paar Gedanken, 
dass manche Menschen 
einfach nicht in meinem Leben 
bleiben wollen.
Und das ist okay. 
Seit drei Tagen 
ist 
alles
okay. 
Und vielleicht reicht das
für mich. 
Vielleicht sollte ich nicht
immer viel zu viel erwarten. 
Vielleicht reicht es,
dass ich in den 
letzten drei Tagen 
nicht 
den Gedanken hatte
mir 
alles
auf schneiden zu wollen,
auch wenn ich trotz dessen
nicht aufhören
kann
meine Beine
aufzukratzen.
Ich glaube
manchmal
muss ich mein
Verhalten
nicht verstehen.
Vielleicht reicht es,
dass ich 
in diesen Tagen 
nicht von der Angst 
erschlagen wurde. 
Vielleicht reicht es
sich erstmal 
darauf zu konzentrieren,
was mich 
gefühlsmäßig nicht kaputt macht. 
Es ist nicht alles schlecht. 
Auch wenn es nur so kleine
Kleinigkeiten sind, 
die mir nicht wirklich
helfen
mit meinen psychischen Krankheiten 
klar zu kommen.
Aber es sind 
Kleinigkeiten, 
die mir zeigen, 
dass meine Welt 
nicht immer 
so dunkel 
und angsteinflößend ist.
Und das reicht mir
an diesen Tagen.