I just want to be with you especially on the days where I don’t understand anything, even myself






Meine Schwester sagt, 
dass M.
 und ich 
eine zauberhafte Liebesgeschichte
 vorweisen. 
Und wie jetzt in meinem Bett liege, 
die Regenbogenflagge von Jennifer Rostock
 über mir,
 ein Liebesfilm 
vor mir 
 und mein Bier 
an meiner Seite,
 spüre ich das sie Recht hat. 
Wenn ich auf die Momente 
zurück blicke, 
die wir hatten, 
spüre ich 
wie mein Herz
 sich mit Liebe füllt. 
Es ist wohl an der Zeit, 
wo ich diese Gefühle mit ihm teilen muss.
 Ich trinke
 noch ein Schluck 
von meinem Bier 
und 
hoffe,
 dass die Gefühle
 seinerseits 
nicht komplett in die andere Richtung gehen
und ich zum Schluss,
nicht
als Verlierer
die Wohnung 
verlasse. 



Do I hang the christmas decorations or do I hang myself?






Und als ihr
 seinen Namen erwähnt,
 hätte
 ich
 gerne
 aufgehört
 zu atmen. 
Als ihr dann noch erzählt, 
was ihr für schöne Erinnerungen
 an ihm habt,
 würde ich mich 
gerne an den ganzen Kerzen,
 die auf dem Tisch liegen, 
verbrennen. 
Als ihr Minuten später,
 immer mehrere Momente mit ihm aufzeigt, 
wäre ich gerne aus dem Haus gerannt.
 Einfach 
fort
 aus diesem Missbrauchhaus, 
welches mir 
meine Seele 
geklaut hat.






Kindliche Wahrheit




 

Im Waschraum
 ziehe ich meine Ärmel hoch 
und helfe den Kindern
 ihre farbigen Hände abzuwaschen. 
Der kleine Lispelkönig 
streichelt  
meinen vernarbten Arm 
und sagt:
 "Du hast da ganz viel Aua."
 Dieser Satz berührt mein Herz
 und hätte ihn so gern in den Arm genommen. 
Er ist der einzige, 
der mich darauf angesprochen hat.
 Die meisten Kinder
 schauen
 nur auf meine Tattoos 
und sprechen mich auf diese Sache an. 
Doch er ist anders. 
Er kennt sich mit Narben aus. 
Als er ein Baby war 
wurde er ganz oft 
am Herzen
 operiert
 und nun 
ziert
 auf seinen Bauch
 eine lange Narbe.
 So jung 
und schon
 mit Narben gezeichnet. 
Das Leben kann so unfair sein. 





Trauma, du Hure





Ich klammere mich
 fest
 an meinen Regenschirm, 
als ich 
M.'s Wohnung verlasse. 
Als ein Kerl 
mit einem Hund
 hinter mir her 
läuft, 
fange
 ich
 das
 schneller
 gehen 
an. 
Ich merke
 wie die Angst
 mir
 an den Hals
 greift
 und ich Panik bekomme. 
Eine Gruppe von Jugendlichen
 laufen 
an mir 

vorbei
 und fangen an
 belustigt 
mir 
Hallo zu sagen
 und ich merke wieder 
warum ich die meisten 
männlichen Wesen 
eher meide. 
Als dann noch
 ein Auto
 kurz vor mir hält 
und das Licht 
so lange 
anhält
 bis ich daran vorbei laufe, 
drehe ich völlig durch. 
Ich fange an zu weinen 
und 
gehe noch viel schneller. 
Ich traue mich nicht mehr 
nach hinten zu schauen 
und stelle mich auf das schlimmste ein.
 Erst als ich kurz 
vor meiner Straße 
angelangt bin, 
drehe ich mich um 
und kann aufatmen,
 als ich niemanden erblicke.
 Mit Tränen in den Augen
 und eiskalten Händen
 komme ich zuhause an. 
Ich hole mir noch ein Bier
und versuche das zittern aufzuhören. 
Mal wieder 
merke ich 
die Symptome 
von dem Trauma
 und könnte wieder in Tränen ausbrechen. 
Nie
habe ich 
von den Symptome ruhe. 
Wie lange muss ich die bloß noch ertragen?
 Ich hoffe nicht bis zum Tod. 




Immer noch bereit, für nur eine Sekunde glücklich fühlen alles zu geben





Wie ich Abends
panisch 
 meine letzten Pillen 
zusammen kratze, 
wie 
meine Laune 
plötzlich sinkt,
 als ich merke, 
dass
 ich
 für Morgen 
weniger Pillen
 als sonst habe,
 merke ich, 
dass nicht ich die Sucht kontrolliere,
 sondern die Sucht mich. 




I don’t want to have the world’s attention. Yours is enough.






Wir stehen wieder an deiner Heizung, 
so wie im letzten Winter, 
und du erzählst mir 
mit strahlenden Augen 
von dem Adventskalender, 
den ich dir vor Tagen
 als Überraschung 
vor die Tür gestellt habe.
 Ich verliere mich 
in deinen glänzenden braunen Augen 
und weiß, 
dass mir kein Preis zu hoch ist, 
dich glücklich zu sehen. 
Kurz nach null Uhr
 machen wir zusammen 
das nächste Türchen des Kalenders auf
 und rauchen dabei einen. 
Passend dazu fängt es an zu schneien.
 Alles um uns herum 
ist 
weiß
 und ich muss daran denken,
 dass es unser zweiter Winter zusammen ist.
 In diesen Jahren ist so viel vorgefallen.
 Und auch wenn ich mein Leben verabscheue,
wäre ich noch viel tiefer in ein Loch gefallen, 
wenn ich deine Worte nicht gehabt hätte.
Wir kuscheln uns in dein Bett
 und ich spüre
deinen warmem Körper
 neben meinen.
Wie du mir ein Kuss
auf die Stirn
gibst
und nur leise eine gute Nacht flüsterst,
merke ich
das ich mich bei dir
 mehr zuhause fühle,
 als in unserem kalten Haus,
wo der verbrannte Geruch
nach zerrüttelter Familie,
mir ständig in die Nase steigt,
 wenn ich gerade versucht habe,
all das zu verdrängen,
was mich tiefen traurig macht.
Neben dir
holen
 mich
keine schrecklichen Träume
heim
und als ich am späten Vormittag
wach werde
 und dich als erstes sehe,
ist all die erdrückende Müdigkeit
nicht mehr so schlimm.
 Du machst uns Kaffee
 und ich schau dabei
 verschlafen
auf die weißen Straßen.
Als du mir den Kaffee reichst
 und mich dabei anlächelst,
spüre ich eine Verbundenheit,
die hoffentlich nie vergeht.
 We are the poisoned youth




I knew I would fuck this up






Meine Diagnose ist
Magen und Darm, 
doch auch nur, 
weil ich so viele 
kleine Einzelheiten
verschweige. 
Für mich ist die Diagnose:
In zu großer Not 
zu viele Abführmittel 
mit Alkohol geschluckt
und nun rächt sich mein Körper 
an mir. 
Mein Körper 
zeigt 
mir den Mittelfinger, 
was ich ihn nicht verübeln kann. 
Alles schmerzt, 
mir ist übel 
und ich muss kotzen.
Alles dreht sich
und alles nur, 
wegen meinen
Gefühl 
 viel zu viel zu sein.
In meinen Hungerwahn
würde ich alles tun
um nicht zuzunehmen.
Und mir ist egal, 
welcher Preis 
mein Körper 
dafür zahlt.
Mir ist alles so egal. 
Ich will einfach nur 
irgendwas im Griff haben, 
aber das einzige was ich 
ganz fest im Griff habe, 
ist der Alkohol in meiner Hand.
Dieses Jahr schenkt mir nichts,
außer die große Dunkelheit, 
wo sich die bösen Gefühle 
versteckt halten, 
um mich genau 
in den falschen Momenten 
zu erschrecken 
und zu überwältigen.




Echt Zeit zu gehen





Zwischen ständiger Übelkeit,
vor allem nach dem Essen,
 und Abführmittel 
fühle ich mich kraftloser 
den je, 
obwohl das gar nicht sein kann, 
weil ich viel zu viel auf den Rippen habe. 
Ich schleppe mich nur noch
 von Tag zu Tag
 und falle
 wieder tiefer
 in das Loch, 
was sich Essstörung nennt.
 Ich kann
 mich nicht mehr so
 ertragen 
und 
wie sollen das dann andere tun?
 Wie kann M. 
mich angucken,
 ohne das überschüssige Fett
 an meinen Körper zu sehen?
 Ich möchte nicht 
ständig dieses Gefühl haben
 einfach zu viel zu sein. 
Ich sehne mich wieder nach der Zeit, 
wo ich für andere Leute
 viel zu wenig wog, 
auch wenn ich weiß, 
dass es falsch ist so zu denken. 
Ich weiß,
 dass es ganz normal ist, 
wenn man mal zunimmt. 
Aber bei mir 
ist das ein 
ständiges auf und ab.
 Mein Leben besteht 
ständig
 nur aus 
ganz viel abnehmen 
und ganz viel zunehmen.
 Mein Körper rächt sich 
und ich habe auch 
oft das Gefühl, 
dass er so wie ich, 
aufgeben will.
 Ich bin jetzt 22 Jahre
 und ich sehne mich immer noch
 nach mehreren Tage
 ohne essen. 
Ich bin gefangen
 in dieser Krankheit, 
auch
 wenn mein Körper 
das nach außen nicht ausstrahlt.
 Ich kann diese Krankheit,
 aber auch nicht loslassen.
 Es ist ein Teufelskreis, 
der mich schon
 mein halbes Leben begleitet. 
Ich kenne 
von meiner Kindheit
 nur eins 
und zwar fressen. 
Und von meiner Jugend 
kenne ich nur hungern.
 Wie soll ich da ein Mittelweg finden, ohne mich selbst dafür zu hassen?





Gib mir mehr von dem, was du Liebe nennst. Auch wenn es keine Liebe ist, ich liebe es.






Ich wünsche mir 
noch mehr 
Sonntage 
mit dir, 
wo wir viel 
zu früh wach werden
und darüber meckern, 
dass die Kinder 
draußen 
viel zu laut sind 
oder das die Sonne 
zu hell 
in dein Schlafzimmer scheint. 
Ich möchte noch mehr Zeit 
mit dir in deinem Bett verbringen
und beim einschlafen
dein Herzschlag 
hören. 
Ich möchte 
noch so oft 
spüren, 
wie du dich 
an mich kuschelst, 
deine Arme um mich legst, 
mir ein Kuss 
auf die Stirn gibst
um dann wieder 
seelenruhig 
einzuschlafen.
Selbst
wenn du 
so laut 
schnarcht, 
möchte ich deine Anwesenheit 
neben mir, 
nicht missen. 
Ich möchte noch 
mehrere Momente 
mit dir teilen, 
wo wir nach den aufwachen,
noch stundenlang 
im Bett liegen bleiben, 
weil zu müde 
und zu faul sind, 
aufzustehen. 
Selbst wenn ich morgens
kaum ein Wort rausbringe, 
schaffst du es irgendwie,
dass ich reden kann, 
ohne das es anstrengend wird.
Ich möchte noch so oft 
mit dir völlig übermüdet 
Kaffee trinken 
und darüber 
reden, 
wie schön der letzte Abend
doch war. 
Ich möchte so viel,
aber ich erwarte nicht viel. 
Meine Erwartungen an dich 
sind so niedrig wie nie, 
ich möchte einfach nur das du bleibst. 




Die Frage ist, ob man lebt oder lediglich am Leben bleibt





Ich weiß nicht 
wie es 
Menschen 
schaffen 
ihre Gefühle 
nicht ständig 
zu verdrängen. 
Wie halten sie das aus
ständig 
diese Welle 
von Unsicherheit, 
Angst, Panik, 
Schmerz,
Scham,
Traurigkeit
und Wut 
zu spüren?
Ich weiß nur, 
wenn die Gefühle
trotz des ständigen verdrängen 
und/oder 
betäuben,
trotzdem schaffen 
sich in mein Herz 
zu schleichen,
werde ich verwundbar, 
so unendlich verwundbar. 
All diese Tränen,
die ich nie zulassen möchte,
kommen zum Vorschein 
und ich bin dann nichts mehr,
außer eine Welle  
voller Emotionen,
die ich eigentlich 
nicht 
ertrage.
Ich weiß, 
dass Gefühle 
eigentlich nichts schlimmes ist, 
das sie uns nur zeigen, 
dass man am leben ist, 
aber genau das möchte ich nicht.
Ich möchte nicht am leben sein.
Ich habe all das überlebt, 
was mich töten sollte
und genau das
ertrage 
ich 
nicht 
an 
solchen Nächten.
Auch wenn ich glaube, 
dass der Tod 
nur 
ein 
ewiges Nichts ist,
ist es mir noch lieber
als dieses Leben zu führen.
Die Narben auf meiner Haut 
zeigen mir 
nur noch mehr, 
dass ich eigentlich 
nicht mehr hier sein sollte. 
Wie kann man ein Leben führen, 
was man eigentlich nicht haben möchte? 
Wie soll man leben? 
Ja, ich habe überlebt, 
aber um welchen Preis?
Der Preis davon 
ist 
nur 
ein Haufen 
Schmerz,
Scham 
und 
Angst. 
Und ich weiß nicht 
wie lange 
ich 
das 
noch 
ertrage.



Ich habe mit ihm geschlafen, sagte sie, aber ich weiß nicht wie sich das anfühlt wenn man liebt






"Du bist am Ende angekommen, mit meinem Herzen in deinen Händen. Ich danke dir dafür. Für unsere sichere Ankunft. Dafür das du behutsam gewesen bist mit diesem empfindlichsten Teil von mir. Setz dich, hole tief Luft. Du musst erschöpft sein. Lass mich deine Hände küssen, deine Augen. Die werden sich nach etwas süßes sehnen. Ich sende dir all meinen Zucker. Ich wäre nichts und ich wäre nirgends hätte ich nicht dich. Du hast mir geholfen die Frau zu werden, die ich sein wollte. Die zu sein ich mich aber nicht traute. Weißt du eigentlich was für ein Wunder du bist? Wie wunderbar das war und wie wunderbar es für mich immer bleiben wird. Ich knie vor dir nieder zum dank an dich. Ich sende deinen Augen meine liebe. Mögen sie immer das gute in den Menschen sehen und mögest du immer barmherzig sein. Mögen wir beide uns als eines sehen. Möge uns niemals die Liebe fehlen zu allem was das Universum uns zu bieten hat. Und mögen wir trotzdem immer auf der Erde bleiben, unsere Wurzeln behalten und mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen."
- Ein Ausschnitt aus Milk and honey von Rupi Kaur 







Time won’t make you forget, it will make you grow and understand things






Neue Liebe beginnt da, wo die alte Liebe aufhört weh zu tun. Früher konnte ich mich mit diesen Satz nie so richtig identifizieren. Ich dachte alte Liebe hört nie auf weh zutun. Doch nun sitze ich hier und spüre endlich, dass ich diesen Satz ohne Reuhe sagen kann, ohne das es gelogen ist. Natürlich werde ich die alte Liebe nie vergessen und es wird Zeiten geben, wo ich daran zurück denke und mir wünsche, dass ich in die Zeit zurück reisen kann, wo du mich noch magst. Aber du wirst mich nie wieder mögen und das habe ich akzeptiert. Ich brauche deine Liebe nicht mehr um atmen zu können. Ich habe gelernt ohne dich klarzukommen. Du bist nicht mehr meine Sonne und ich bin nicht mehr dein Mond. Unsere Zeit ist vorbei und auch die Zeit, wo ich ständig auf deine Worte warte. Ich brauche deine Worte nicht mehr. Ich brauche dich nicht mehr. Das einzige was ich im Moment brauche ist Sicherheit und die kannst du mir nicht schenken. Du schenkst mir höchstens Bauchschmerzen und eine tiefe tote Leere in mir. Und es ist nicht gelogen, wenn ich sage, ich wünsche dir viel Glück auf deinen weiteren Weg. Ich suche mein Glück noch, aber da ich eh ständig am suchen bin, ist das okay. Ich suche und suche und vielleicht werde ich irgendwann fündig und kann dann mit warmen Herzen sagen, dass sich all der Schmerz gelohnt hat für dieses Stück Glück. 




Nicht mehr viel zu verlieren außer Zeit und den Verstand






Es ist leicht zu sagen, 
dass man die Welt 
erträgt, 
wenn man auf Droge ist. 
Es ist leicht 
mir 
einzureden, 
dass dieser Weg 
der richtige ist, 
wenn ich im M's Armen 
liege
und seinen Herzschlag
höre. 
Es ist leichter 
die Gedanken 
zur Seite 
zu schieben,
wenn ich arbeite 
und ich mich 
vollkommen 
auf die Kinder 
konzentriere, 
damit ihnen nichts passiert. 
Es ist leicht 
mir einzureden 
"Ich habe doch keine Angst",
wenn ich gerade mehrere 
Tavor Pillen geschluckt habe. 
Es ist leicht 
mir einzureden,
dass mir die Trennung 
von meinen Eltern 
mir 
nichts mehr
so viel ausmacht, 
wenn meine Pupillen 
sich weiten, 
doch wenn 
meine Mutter 
die Türen knallt, 
die Panik in mir losgeht
und ich mich 
im Bett verstecke, 
damit sie mich nicht 
anspricht, 
falle ich wieder zurück
und wünsche mir 
die Zeit zurück, 
wo ich wirklich 
dachte, 
dass sich die Wogen geglättet haben
und wir wieder eine Familie 
sein können, 
trotz den ganzen Krankenheiten, 
bösen Worten
und Taten, 
die mir 
mein Verstand 
geraubt haben. 
Es ist leicht 
all die dunklen nackten 
und entblösten Momente 
zu verdrängen,
wenn im Strudel
des Alkohols gefangen bin,
doch wenn irgendein Wolfname fällt 
und die Flashbacks 
auf mich einschlagen, 
weiß ich das ich 
darüber nie hinweg komme. 
Es ist schrecklich 
dieses Gefühl 
in meiner Herz zu spüren, 
dass ich keine Kindheit hatte
und das mir meine Jugend 
selbst versaut habe
mit den stetigen hungern, 
schneiden, 
verbrennen,
den ganzen Todesversuchen, 
den Alkohol, 
den Klinikenaufenthalte 
und den Wolfsmomente. 
Die Zeit rast 
und 
die Dunkelheit
wohnt 
immer 
noch 
in mir. 
Ich glaube nicht, 
dass sie irgendwann 
auszieht 
und 
ich 
anfange
das Glück 
mehr zu spüren 
als den Tod. 





It's not you, it's my anxiety





 

Ein Tag ohne Tavor 
und mein Körper spielt verrückt.
 Selbst als ich morgens
 noch nicht richtig wach war
 und mit meiner Klassenkameradin
 zur Arbeit gefahren bin, 
hatte ich das Gefühl,
 ich würde stundenlang Achterbahn fahren
 und zig Autounfälle hintereinander haben. 
Mein Herz blieb mir ständig stehen 
und ich dachte gleich ist alles vorbei.
 Aber ich kann doch nicht 
völlig benebelt mit Tavor intus arbeiten
Das kann und werde ich nicht tun
Schließlich arbeite ich mit kleinen Kindern,
 die sich jeden Tag aufs Neue
 zu einen etwas selbstständigeren Kind entwickeln.
Auf der Arbeit war alles okay, 
doch auf den Weg nachhause
 fing das gleiche Spiel von neuen an
 und ich schaffte 
es kaum
 zu reden 
ohne ständig zu stottern. 
Ich bekam
 keinen richtigen Satz 
mehr auf die Reihe.
 Alles in mir schrie vor Panik.
 Auch als ich aus den Auto ausstieg
 fiel es mir schwer 
mit meinen zitternden Beinen
 zu laufen. 
Ich bin quasi nichts mehr 
außer ein Sturm voller Panik und Angst. 







We all need change




 
So viel Zeit ist vergangen, als ich begonnen habe mein ersten Blog zu gestalten. Mir ging es so schlecht. Die Psychiatrie hat mich in die Knie gezwungen. Ich musste mich plötzlich allen stellen. All meine Gedanken wurden analysiert und aufgeschrieben. Mir wurde Nahrung zu geworfen und ich musste ein braves Mädchen sein und essen, doch ich habe mich ständig geweigert. Ich wollte nicht wieder ein Elefant werden. Ich wollte so gut es geht weniger werden, egal was das für meinen Körper und für mich bedeutet. Meine Erinnerungen an den jahrelangen Missbrauch haben sich in mir rein gefressen und ich habe mich geschnitten und geschnitten. Ich wollte diese Erinnerungen nicht mehr haben. Ich wollte nicht ständig erinnert werden, wie es ist keine Stimme zu haben und völlig in den Strudel des Missbrauches zu verschwinden. Ich wollte einfach nicht mehr so ein Leben führen. Dann habe ich losgelassen und war für den Tod bereit. An Weihnachten wollte ich meinen Leben ein Ende setzen, doch ein Tag später saß ich wieder in der Psychiatrie und wurde als suizidal abgestempelt. Das ist alles schon so lange her und jetzt sitze hier, besitze noch einen zweiten Blog und merke wie sehr ich mich doch verändert habe. Zwar bin ich immer noch ein suizidales Mädchen, welches sich mit mehr Diagnosen kleidet, aber ich habe begonnen auch warme Momente aufzuschreiben und sie zu teilen. Früher dachte ich, ein Blog wäre nur dafür da um schlechte Momente aufzuschreiben. Doch ich habe mich geirrt. Und es tut mir für die vielen warmen Momente leid, die ich nicht aufgeschrieben habe, obwohl sie mich sehr berührt haben. Ich habe viel Leid erfahren, aber es gab immer Menschen, die bei mir waren, auch wenn ich das früher nicht sehen konnte. Ich danke all den Menschen, die mir zu gehört haben, wenn ich völlig beängstigt in der Dunkelheit gehaust habe. Ich danke den Menschen für all die schönen Momente, die ich mit Ihnen teilen konnte. Auch die, die nicht mehr in meinen Leben mitspielen. Menschen, die mein Herz berührt haben, bleiben für ewig in meinen Herzen. 




Und was mich in diesen Tagen noch hält? Die Liebe, halt ihm im Arm während er schläft. Um mir wieder nur die Frage zu stellen,ob er mich wohl bald aufgibt. Schließlich tat ichs doch selbst schon einige Male zuvor.






Ich kann nicht beschreiben, 
was du mit mir machst. 
Du lässt mich all 
die grausamen Nächte 
vergessen, 
wo ich
 voller Schmerzen 
und Erinnerungen 
mich unter meine Bettdecke 
versteckt
und 
versucht 
habe 
so leise
wie möglich 
zu weinen, 
damit meine Eltern 
nichts mitbekommen. 
Du lässt mich all die 
Angst und Panikattacken 
vergessen, 
die ich im Moment ständig 
bekomme,
wenn ich raus gehe 
oder im Auto sitze. 
Du lässt mich vergessen, 
dass ich eigentlich 
nirgendswo sicher bin. 
In deinen Armen
kann ich aufatmen
und wenn du mir liebe Worte
in mein Ohr flüsterst 
fühle 
ich 
mich 
für den Moment 
geborgen. 
Wir beide haben schon so viel 
zusammen 
erlebt. 
Du hast mir zugehört 
und
 wurdest von meinen Worten 
nie müde. 
Du suchst immer noch schüchtern 
meine Nähe,
obwohl du weißt 
wie viele Narben 
ich auf meinem Körper trage
oder 
wie ich nackt 
aussehe.
Was ja auch gerade
nicht der schönste
Anblick
ist.
Selbst wenn wir zusammen
nichts weiter machen
außer zu trinken,
zu reden,
zu rauchen, 
Musik zu hören,
komische Videos anzusehen 
oder Horrorspiele zu zocken,
ist das für mich alles. 
Unsere Treffen
zeigen mir,
dass es sich lohnt 
aus meinem Bett aufzustehen 
um die Nächte mit dir zu verbringen. 
Es lohnt sich 
lauter Angstattacken 
haben, 
wenn ich auf dem Weg zu dir bin
oder
und mit Panik
auf dem Weg nachhause
 beim jedem Auto, 
was an mir vorbei fährt, 
zu hoffen das es plötzlich 
nicht anhält 
und mich
ein Kerl
 ins Auto zieht. 
All das lohnt sich, 
weil du mir das Gefühl gibt, 
dass ich dir genüge
und du mir immer
auf deine ganz spezielle Art 
zeigst, 
dass ich wirklich die Person bin
die du mehr als nur magst.



I have survived. I am here. Confused, screwed up, but here.






Ich gehe nicht zur Arbeit, 
verdunkle mein Zimmer
 und verlasse nicht das Bett. 
Es ist so schwer den Unfall zu vergessen, 
wenn der Körper 
dir 
die Verletzungen 
jeden Tag aufzeigt.
 Ich entdecke immer mehr blaue Flecke 
und mit jedem neuen
 kommt die Erinnerungswelle auf mich zu 
und droht mich zu ersticken. 
Ich will niemanden sehen 
und mit niemanden mehr reden.
 Der Schmerz in meiner Brust
ist kaum auszuhalten 
und der Gedanke, 
dass der Unfall Verursacher 
wegen Körperverletzung angeklagt wird, 
macht es auch nicht besser. 
Überall wird nur noch von dem Unfall geredet. 
Schmerzensgeld hier, Schmerzensgeld da.
 Doch ich sage kein Wort 
und versuche die ganze Zeit 
meine Tränen zurück zu halten. 
 "Sieh nicht nach hinten, sieh nach vorn.", sagt mein Vater ständig. 
Aber dieser ganze Druck, 
der Schmerz, 
die Erinnerungen umhüllen mich,
sodass ich gar nicht anders kann
an als die grausamen Stunden
im Krankenhaus
und
an der Unfallstelle
zu denken.
 Mir fällt es schwer rauszugehen 
und vor allem im Auto mit zu fahren. 
Die Panik 
und die Angst
 ist ständig da. 
So viele Tavor Tabletten kann ich gar nicht schlucken um diese Panik zu töten. 




Ich habe niemanden so traurig gemacht, wie mich selbst






Die Schlampe 
nimmt mein Platz ein, 
wenn ich manche Sätze
oder Momente, 
voller ekeliger Nacktheit 
nicht ertrage.
 Sie nimmt das für mich hin.
Ich brauche sie gar nicht 
her bitten. 
Sie ist plötzlich da
 und 
erträgt 
das,
was ich nicht 
ertragen kann. 
Auch wenn ich sie oft
verfluche, 
weil sie Sätze schreibt 
oder Verhaltenweisen 
an den Tag legt, 
wo ich mich später
dafür schäme. 
Aber eigentlich 
müsste 
ich 
mich 
bei 
ihr 
bedanken, 
da sie alles für mich 
in Kauf nimmt. 
Und wenn ich mal wieder 
völlig aufgelöst bin, 
weil dunkle Erinnerungen, 
wo ich den Wölfen 
ausgeliefert bin, 
mich plagen
nimmt sie mich in den Arm. 
Sie, das Kind und ich 
müssen zusammen halten, 
selbst 
wenn wir innerlich 
 zerbrechen 
an der Schande, 
was sich mein Leben nennt. 





You're my favourite feeling






Seit meinem Unfall 
begleitest du mich 
immer zu nachhause,
egal wie müde du auch 
sein magst. 
Du scheinst 
mehr Angst 
um mich gehabt 
zu haben, 
als gedacht. 
Und das tut mir leid. 
Ich wollte nicht, 
dass du dir 
so starke Sorgen 
um mich machst.
 Aber es fühlt 
sich 
trotzdem
gut 
an
mit dir 
durch 
die Nacht
zu laufen. 
In meiner Hand
einen Joint, 
in deiner Hand 
ein Bier. 
Mein Lache halt 
durch die Straßen 
und ich merke 
mal wieder
wie viel Glück 
ich
mit dir 
habe. 
Ich habe noch nie 
so viel schöne Zeit 
mit einem Kerl 
verbracht.
"Wir verbringen jetzt schon ein Jahr miteinander, 
schräg wie die Zeit vergeht."
Ein Jahr voller warmen Momente. 
Am Anfang 
verbrachten 
wir unsere gemeinsame Zeit
ständig auf dem Spielplatz. 
Dort haben wir uns 
neu kennengelernt. 
Dort habe ich gemerkt,
dass es wirklich Kerle gibt, 
die stundenlang mit mir reden wollen, 
anstatt mich anzufassen. 
Du hast mich wie ein Mensch
und nicht 
wie ein Objekt 
behandelt.
Erst nachdem wir uns schon Monate
getroffen haben, 
hast du ganz schüchtern 
die Nähe 
zu mir 
gesucht.
Deine schüchterne Seite
an dir
hat mein Herz 
zu leuchten gebracht.
Ich war stetig an deiner Seite, 
wenn es dir wegen deiner Ex
so schlecht ging
und schenkte 
dir so viel Leichtigkeit,
die ich in meinen Herzen 
für besondere Momente
versteckt hatte.
 Ich weiß noch wie wir
auf der Halloween Party
deiner Ex Freundin
zusammen waren
und wir vollkommen benommen
dort aufgetaucht sind.
Dort habe ich das erste Mal deine Nähe
gesucht. 
Es war ein völlig schräger Abend,
aber mit dir an meiner Seite
habe ich mich so gut gefühlt,
wie schon lange nicht mehr.
"Dich anzuschreiben war die beste Entscheidung,
die ich je treffen konnte.",
sagtest du mir mal. 
Ich will mir gar nicht vorstellen, 
wie es wohl wäre,
wenn du mir nicht geschrieben hättest. 
Dann hätte es all die betrunkene 
und bekiffte Nächte, 
wo ich das Gefühl hatte
das du mich wirklich magst,
nicht gegeben. 
Dann hättest du nie den ersten Schritt
gewagt
und mich geküsst. 
Das gäbe es jetzt kein 
kleines wir.
Das alles geht mir durch den Kopf,
bis du mich plötzlich küsst.
Autos fuhren an uns vorbei,
doch trotzdem hälst du mich
fest im Arm. 
Ich nehme deine Hand 
und begleite dich doch noch 
ein Stück nachhause. 
Als wir uns dann wirklich verabschieden 
flüsterst du mir noch zu:
"Bitte N. pass auf. 
Ich habe mich ganz schön 
erschrocken, 
als du mir das von den Unfall erzählt hast. 
Bitte tu mir das nicht noch mal an."
Als ich mich umdrehte 
und den Weg wieder zurück 
zu mir nachhause
 lief,
drehte ich mich die ganze Zeit um.
Mit der Zeit realisiere ich 
immer deutlicher, 
dass ich sowas 
nicht wieder finden werde
und ich das auf keinen Fall 
gegen die Wand fahren möchte. 
Auch wenn es kitschig klingt, 
ich habe hier nur dich. 
Ich möchte so lange 
bei dir bleiben, 
bis du mich fort wagst.
Ich hoffe das dauert noch eine Weile.



 




I’m alive but please don’t ask me if it feels good







Ich fühle mich wie ein kleines Kind. 
Ich laufe die ganze Zeit mit meinem neuen Kuschelelefant, 
die Nixe heißt,
 durch die Wohnung.
 Ich traue mich nicht die Kita anzurufen, 
weil ich eh weiß 
das ich dort wieder 
eine Absage bekommen werde. 
Ich will mich nur noch verkriechen. 
Mein Körper schenkt mir heute nichts als Unruhe. 
Mir ist den ganzen Tag schlecht 
und nach dem Sport
 wird mir gleich schwindelig. 
Das macht mir wieder Angst.
 Aber noch mehr Angst habe ich 
vor jedem weiteren Tag, 
wo nichts passiert
 und ich nichts richtig leiste. 
Ich bin wieder 5 Jahre alt
 und will nichts anderes außer
 eine Kuscheldecke,
ganz viele Kuscheltiere im Arm halten, 
eine warme Milch mit Honig trinken
 und eine vertraute Person, 
die neben mir sitzt 
und mit der ich
 so gut schweigen wie reden kann. 
Was ist das nur für ein Tag. 
Wenn das kleine Kind weiterhin die Zügel übernimmt
 kann ich mich in der Kita
 nicht als Erzieherin
  sondern für ein Kitaplatz in der Ü3 als Kind bewerben. 





I would rather die, than suffer feeling like this for any longer





 

Es ist Ewigkeiten her, dass ich jemals das Gefühl hatte liebenswert zu sein. Und dieses Gefühl fehlt mir. Ich fühle mich seit Jahren wie der grässlichste der Mensch auf der Erde. Und ich frage mich ständig, wie manche Menschen mich mögen können und sogar mit mir Zeit verbringen wollen. Ich schleppe ständig die Dunkelheit mit mir rum, trinke und rauche zu viel, meine Stimmung ist so beständig wie das Wetter und sage viel zu oft die falschen Sachen. Mich sieht man nicht essen, nur Massen Alkohol trinken. Ich kann nicht in dem Spiegel sehen ohne mich zu verfluchen und die Nähe von Menschen fühlt sich bedrohlich an. In dunklen Nächten weine ich so sehr, dass ich das Gefühl habe zu ersticken. Ich fühle mich wie ein kleines Kind, doch ich kann nicht wie früher jahrelang im Bett von meinem Eltern schlafen, weil meine Angstzustände nachts wenn ich alleine war, noch stärker wurden. Früher konnte ich das alles nicht benennen. Früher wusste ich nicht was mein Kindheitswolf mit mir alles machte. Früher wusste ich nicht das ich sofort weg rennen sollte, wenn er mir die Augen verband. Früher wusste ich nicht das es bedrohlich wird, wenn wir alleine im Zimmer sind. Ich war ein Kind, was noch nicht wusste wie gefährlich dieser Mensch war. Und jetzt wo ich es weiß macht es das alles nicht besser. Dieses Trauma macht mich zu einem kleinen Kind. Ich fühle mich ständig hilflos, ohne Macht und ohne Stimme. Ich ordne mich den Menschen, die ich liebe, unter und versuche nicht zu weinen, wenn sie mich ausziehen. Ich versuche erwachsen bei dem Thema Nähe zu wirken doch ich höre ständig mein kleines Kind in mir weinen. Ich komme einfach nicht darüber hinweg das ich in meinem Leben so viele Wölfe treffen musste, die mein inneres noch dunkler gemacht haben.
Wenn ich auf mein Leben hin weg gucke, sehe ich nur wie ich den Schmerz ständig verschwiegen, betäubt und verdrängt habe. All die Selbstmordversuche und ich stehe immer noch hier. All die Momente, wo ich mich herunter gehungert habe und ich atme noch. Mein Körper ist robuster als mein Geist. Ich wünschte es wäre umgekehrt. 







Wo sind all die guten Jahre hin? Ich weiß, ich hab sie weggeworfen. Sie kommen nie zurück.






Ich kann es selber nicht fassen, 
als ich aufwache. 
Schon wieder habe ich von dir geträumt.
Du verfolgst mich 
sogar 
in meinen Träumen. 
Den ganzen Tag 
über 
holt 
mich 
dieser 
Traum 
ein. 
Ich würde dir gerne 
so viel erzählen. 
Ich würde 
dir 
erzählen, 
dass ich heute
eine neue Jacke
von American Horror Story
bekommen habe, 
wo auf den Rücken
"Normal people scare me"
drauf steht. 
Genauso wie auf deiner schwarzen Jacke
Ich weiß noch genau
wie wie wir beide 
unsere Jacken
selber gestaltet haben. 
Es kommt mir vor, 
als wäre diese Zeit 
in einem anderen Leben passiert.
Seitdem ist so viel passiert.
So vieles was ich leider nicht 
ungeschehen machen kann.
Oder ich würde dir erzählen,
dass mein Zimmer ohne unsere Bilder
leer aussieht.
Die ganzen neuen Poster
sollen nur die leere Stellen überdenken,
wo früher unsere schönste Bilder hangen.
Oder ich würde dir erzählen,
dass ich ständig auf den Fuchs liege,
den mir geschenkt hast,
wenn ich mir Serien angucke
oder ich ihn
zu meiner Therapeutin mit nahm,
nachdem wir uns getrennt hatten.
Doch eigentlich weiß ich,
dass dich das alles nicht interessiert.
Warum auch?
Das alles ist für dich nicht mehr relevant.
Ich warte nur auf diesen Moment,
bis wir miteiander reden können, 
ohne das es 
einer von uns beiden schmerzt.
Ich hoffe dieser Moment
wird irgendwann kommen.
Denn nichts vermisse ich mehr,
als mit dir stundenlang zu reden.
Ich kann dich einfach nicht vergessen.
Menschen, 
die früher deine Heimat waren, 
vergisst man wohl nie. 
Und mit jeder kleinsten Erinnerung 
 von uns beiden 
höre ich mein Herz schreien.
Ich hoffe dir geht es gut, 
da wo du bist.