I feel like I'm far away from this world




Ich habe mich entschlossen einfach darauf los zuschreiben. Auch wenn ich glaube, dass es niemand hier lesen wird, weil ich, glaub ich, all meine Follower vergrault habe mit meiner ewigen Stille. Ich muss einfach drauf los schreiben, weil ich das Gefühl habe,dass mir alles entgleitet. Mein Leben ist nicht mehr mein Leben. Es ist das ewige existieren. Jeder Tag schwächt mich mehr. Ich fühle mich so krank wie nie. Früher wollte ich das immer so. Ich wollte, dass endlich mein Körper durch meine jahrelange Mangelernährung kaputt geht um mich einfach zu ruhe zu legen, hinein in mein Grab. Wenn ich jetzt daran denke kann ich nur den Kopf schütteln. Natürlich ist der Todeswunsch immer noch in meinen Herzen verankert aber jetzt spüre ich die Folgen. Es kommt nicht mehr nach und nach sondern wie ein heftiger Stoß. Es ist so als wär ein Bus in mir reingefahren. Ich spüre nichts mehr als Schmerz. Jeder Schritt schmerzt. Ich kann nicht mehr ein paar Minuten laufen ohne zu spüren wie mein Körper langsam die Kraft verliert. Jedes anstrengende Treffen mit jemanden lasse ich sausen, weil ich genau weiß, dass mein Körper, dass nicht mitmacht. Wenn jetzt irgendjemand denkt, wenn er diese Zeile liest, dass ich klapperdünn wär stimmt das nicht. Mein Spiegelbild sagt genau das Gegenteil. Ich fühle mich wie ein Elefant, ein schwacher Elefant der sämtliche Kraft verloren hat. Die letzen zwei Krankenhausaufenthalte haben mir nochmal gezeigt, dass mein Lebensstil mich bald ins Grab befördert wenn ich so weiter mache. All meine betrunkene Nächte sehne ich so sehr hinterher, wo ich noch nicht wusste, dass meine Bauch den Alkohol irgendwann nicht mehr verträgt. Ich sehne mich nach den Tagen wo ich an Wochenenden auf Festivals gehen konnte. Wo zwar die Dunkelheit mir immer gefolgt ist, aber dort habe ich immer für ein Moment die Zeit vergessen. All den Schmerz, die vielen Narben und Wunden auf meinen Körper, all die Wölfe die es mir noch schwerer gemacht haben an ein gutes Leben zu glauben. All der Schmerz war nicht so groß.Und jetzt vergesse ich nichts mehr. Es gibt keine ablenkung mehr. All meine dunklen Geschichten lagern auf meine Schültern. Sie sind mir schon lange viel zu schwer geworden.
Jetzt ist alles anders und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich halte nicht mehr die Fäden in meinen Händen. Mein Körper ist der, der den Tag bestimmt. Ich kann nichts anders als mich ihn zu fügen. Ich hause in der Isolation, allein in meinem Zimmer liege ich in meinem Bett wo mein Kopf mir immer neue Sachen vor den Latz wirft, das mich verrückt macht. Das ist kein Leben mehr. Schon seit Jahrennicht mehr. Ich fühle mich toter den je.
https://www.youtube.com/watch?v=J_jp6cM3NgA



6 Kommentare:

  1. Anonym8/28/2015

    Ich habe dein Bild aus euren Videos vor Augen. Und es macht mich traurig, zu lesen, dass du so ein verzerrtes Körperbild hast. Mich interessiert jedes deiner Worte und ich wünschte, ich könnte irgendwas tun, dir irgendwie helfen, dass es dir besser geht. Ich will nicht sagen, dass sicher bald alles besser wird, denn das weiß ich nicht. Aber hast du denn schon mal darüber nachgedacht, dir Hilfe zu holen? Ambulant oder stationär? Denn aus deinen Zeilen kann ich heraus lesen, dass du dieses Leben so doch gar nicht mehr willst und kannst. Und vielleicht schaffst du es dir Hilfe zu suchen und sie auch anzuhemen.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe, dass es dir bald besser geht! Ich denk an dich. ♥
    Luca

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Anonym8/28/2015

      Dann hoffe ich, dass du irgendwann die Kraft dazu hast, nochmal einen Therapeuten zu suchen. Bitte gib dich nicht selbst auf... ♥

      Löschen
  2. ich habe es gelesen. ich weiß nicht, was ich dazu sagen kann, ohne dass es unglaublich doof klingt, aber ich wollte dir nur sagen, dass ich es gelesen habe und dir alles liebe wünsche..

    AntwortenLöschen
  3. So, liebe N. Erstmal: ich zumindest lese immer noch. Jede Zeile.
    Ich finde den Text wichtig und auch, wenn es furchtbar falsch klingt, liegt Hoffnung darin. Ganz ganz weit hinter den Zeilen, vielleicht siehst du sie grade gar nicht.
    Der Text ist furchtbar wichtig für all die, die noch nicht an diesem Punkt angekommen ist. Für mich war er grade sehr rettend, weil er mich daran erinnert hat: Leben und Essstörung gehen nicht zusammen. Es gibt viele Bücher, Filme, Erzählungen, in denen das so scheint. Die Essstörung als Nebenerscheinung, als Charakterzug, ein schönes dünnes Mädchen, das ein glückliches Leben führt. Das stimmt nicht. Sie nimmt dich ein und du wirst sie. Du kannst nicht mit ihr leben, du kannst nur in ihr sterben. Deshalb glaube ich, liebe N., das jetzt ein Punkt ist, an dem ihr euch trennen solltet. Damit du wieder auf Festivals gehen kannst. Damit du wieder mit Freunden rausgehen kannst. Damit du bald in dicken Pullis durch den Schnee stapfen kannst, Schneemänner bauen, Schlittschuhlaufen. Damit DU in den Armen deiner Freundin liegen kannst, nicht ein halbtotes Wesen. Damit du nicht mehr müde sein musst.
    Ambulante Therapie? Ich weiß, du bist müde. Und ich weiß, du hast das Gefühl, du bist eine verlorene Seele, du bist zum Sterben bestimmt. Das aber STIMMT NICHT. Niemand, niemand ist rettungslos verloren, solange er noch atmet. Also bitte, sammel all deine Kraft und deinen Mut und hör dich um. Es gibt viele Therapeuten, die absolut beschissen sind, keine Frage. Man muss lange suchen und ausprobieren, bis man jemanden findet. Und ich glaube gar nicht so, dass es dann darum geht, dass du nach dem Leerbuch entknotet wirst und nach zwei Jahren plötzlich glücklich und gesund. Vielleicht geht es erstmal darum, ein bisschen gefangen zu werden, Ideen zu bekommen, neue Sichtweisen, ein bisschen Halt.

    Ich wünsche dir Kraft.

    AntwortenLöschen
  4. Butterfly hat, wie so oft, so verdammt recht. In deinen Texten liegt Hoffnung, ganz tief vergraben. Und ich kann dir sagen, du bist klapperdünn, ehrlich, ich schwörs auf mein Leben.
    Dein Spiegelbild mag vielleicht das Gegenteil sagen, aber nur für dich, wirklich.
    Ich würde alles tun, damit du dich endlich sehen kannst, wie du bist. So dürr und verloren. Ich habe keine Karte mit einem wunderschönen Ziel am Ende, aber sollte ich diese Karte jemals finden, du wirst sie als erstes bekommen.
    Du bedeutest mir mehr, als ich jemals wirklich in Worte fassen werde können.
    Eine riesige Umarmung ist auf dem Weg zu dir <3

    AntwortenLöschen
  5. Dein Körper mag zu verrotten beginnen, aber du kannst ihn aufhalten. Und du weißt das, liebe N.

    AntwortenLöschen