I knew I would fuck this up






Meine Diagnose ist
Magen und Darm, 
doch auch nur, 
weil ich so viele 
kleine Einzelheiten
verschweige. 
Für mich ist die Diagnose:
In zu großer Not 
zu viele Abführmittel 
mit Alkohol geschluckt
und nun rächt sich mein Körper 
an mir. 
Mein Körper 
zeigt 
mir den Mittelfinger, 
was ich ihn nicht verübeln kann. 
Alles schmerzt, 
mir ist übel 
und ich muss kotzen.
Alles dreht sich
und alles nur, 
wegen meinen
Gefühl 
 viel zu viel zu sein.
In meinen Hungerwahn
würde ich alles tun
um nicht zuzunehmen.
Und mir ist egal, 
welcher Preis 
mein Körper 
dafür zahlt.
Mir ist alles so egal. 
Ich will einfach nur 
irgendwas im Griff haben, 
aber das einzige was ich 
ganz fest im Griff habe, 
ist der Alkohol in meiner Hand.
Dieses Jahr schenkt mir nichts,
außer die große Dunkelheit, 
wo sich die bösen Gefühle 
versteckt halten, 
um mich genau 
in den falschen Momenten 
zu erschrecken 
und zu überwältigen.




Echt Zeit zu gehen





Zwischen ständiger Übelkeit,
vor allem nach dem Essen,
 und Abführmittel 
fühle ich mich kraftloser 
den je, 
obwohl das gar nicht sein kann, 
weil ich viel zu viel auf den Rippen habe. 
Ich schleppe mich nur noch
 von Tag zu Tag
 und falle
 wieder tiefer
 in das Loch, 
was sich Essstörung nennt.
 Ich kann
 mich nicht mehr so
 ertragen 
und 
wie sollen das dann andere tun?
 Wie kann M. 
mich angucken,
 ohne das überschüssige Fett
 an meinen Körper zu sehen?
 Ich möchte nicht 
ständig dieses Gefühl haben
 einfach zu viel zu sein. 
Ich sehne mich wieder nach der Zeit, 
wo ich für andere Leute
 viel zu wenig wog, 
auch wenn ich weiß, 
dass es falsch ist so zu denken. 
Ich weiß,
 dass es ganz normal ist, 
wenn man mal zunimmt. 
Aber bei mir 
ist das ein 
ständiges auf und ab.
 Mein Leben besteht 
ständig
 nur aus 
ganz viel abnehmen 
und ganz viel zunehmen.
 Mein Körper rächt sich 
und ich habe auch 
oft das Gefühl, 
dass er so wie ich, 
aufgeben will.
 Ich bin jetzt 22 Jahre
 und ich sehne mich immer noch
 nach mehreren Tage
 ohne essen. 
Ich bin gefangen
 in dieser Krankheit, 
auch
 wenn mein Körper 
das nach außen nicht ausstrahlt.
 Ich kann diese Krankheit,
 aber auch nicht loslassen.
 Es ist ein Teufelskreis, 
der mich schon
 mein halbes Leben begleitet. 
Ich kenne 
von meiner Kindheit
 nur eins 
und zwar fressen. 
Und von meiner Jugend 
kenne ich nur hungern.
 Wie soll ich da ein Mittelweg finden, ohne mich selbst dafür zu hassen?