Ich bin all die Bitternis, die dich so oft heimsucht





"Ich will am liebsten gar keine Menschen mehr in meiner Nähe haben, und als festen Freund könnte ich mir höchstens jemand vorstellen, der mich verschleppt, in seinem Keller einsperrt und nie wieder hinaus lässt - anders kann ich mir eine Beziehung mit einem Mann nicht vorstellen. "
-Splitterfasernackt
Dieses Zitat geht mir einfach nicht aus den Kopf. 
Mein betrunkendes Herz kommt 
einfach nicht hinterher
und
ist viel zu verwirrt 
um irgendwas zu fühlen.
All die Aggressionen 
lass ich an Gegenständen
und an mir aus. 
Ich bin zu einem aggressiven Monster 
geworden, 
welches sich nicht mehr 
unter Kontrolle hat. 
All deine Worte
will ich nicht ernst nehmen.
Ich kann und will das alles nicht.
Du kannst das doch nicht ernst nehmen.
Du weißt nicht wie ich mich nach
unseren Treffen verhalte.
Ich habe ständig Panikattaken,
wo ich nur noch rot sehe.
Kaum atmen kann
und mein Verhalten
völlig ausartet.
Wenn du mich so sehen würdest,
würdest du mich wahrscheinlich
gar nicht mehr ansehen.
Ich weiß nur eins, 
und zwar 
das all die Nähe 
Gift 
für 
mich
ist
und 
das ich viel 
zu kompliziert 
für dich bin.
Das ich quasi
nur noch existiere
und
allein
atmen
mich
schon
anstrengt. 
Lauf so schnell 
du kannst, 
bevor 
ich 
dich
enttäusche 
oder gar verletzte.
Geh,
das wäre 
einfach
besser
für dich 
und dein Herz.
Ich bin sicherlich die schlimmste Wahl
und
früher oder später
wirst du das herausfinden.




Tausend tote Stunden doch die Zeit heilt keine Wunden





Ich stehe in der Menge,
um mir rum rauchen, 
die Leute 
und um die Zeit 
zu überbrücken 
zünde ich mir auch eine an. 
Ich versuche zu verdrängen, 
dass zu viele Leute 
mich immer zu berühren.
Ich versuche zu verdrängen, 
dass es wahrscheinlich richtig erbärmlich
aussieht, 
dass ich mit niemanden rede
und völlig für mich allein bin. 
Plötzlich sprechen mich Leute an 
und als sie merken, 
dass ich ganz allein hier bin
nehmen sie mich mit in ihr Kreis. 
Es überwältig mich 
und ich bin seit langen mal froh 
nicht alleine zu sein. 
Das Konzert fängt an 
und 
ich tanze 
und gröle 
aus vollen Munde mit. 
Mein Herz tanzt im gleichen Takt
und ich bin so froh 
hier zu sein. 
Plötzlich steht neben mir 
ein zartes schwarzhaariges Mädchen.
Nach mehreren Blicken
sah ich 
das sie auch Narben 
an den Armen hat. 
Da es so unglaublich warm 
in der Menge war
und sich das Mädchen 
auch frei mit ihren Narben umging
traute ich mich auch 
meine Ärmel ein bisschen hoch zu krempeln.
Ich wollte ihr zeigen,
dass sie mit ihren Schmerzen nicht alleine ist.
Das ich hier bin,
bei ihr bin
für diesen Moment.
Innerlich war ich auf das zarte Mädchen 
so unglaublich stolz. 
Um ihr das zu zeigen, 
dass ich sie bewundere 
sprach
ich sie an,
sang und tanzte
mit ihr. 
Ich bemerkte,
dass sie auf 
meine Narben
schaute,
doch 
wir waren irgendwie Verbündete, 
also machte mir das nichts wirklich aus.
Bei dem letzten Lied
kamen wir richtig aus uns heraus. 
Wir sangen 
und tanzten 
uns die ganze Zeit an  
und ich fühlte mich 
rundum wohl. 
Als da Konzert vorbei war 
gingen wir beide aus der Halle heraus.
Sie fragten mich ob ich in Hannover 
mal in einer Klinik war,
weil ich ihr so bekannt vorkam.
Ich verneinte und erzählte ihr
das ich nur woanders in Kliniken war.
 Ich glaube, 
ich habe noch nie einen Menschen, 
den ich erst seit ein paar Stunden kenne,
sowas persönliches von mir erzählt. 
Dabei war ich nichtmal betrunken. 
Doch bei ihr machte mir das 
irgendwie nichts aus, 
was ich komisch empfand.
Wir verabschiedeten uns. 
Ich traute mich 
und umarmte sie.
Um diesen schönen Abend 
auszuklingen 
trank ich noch ein Bier 
und 
es stimmte mich
ein bisschen traurig,
dass ich nicht nach ihrer Handynummer
oder wenigstens ihren Namen 
gefragt habe.
Man sagt, 
man sieht sich immer zweimal 
im Leben.
Ich hoffe echt das es bei ihr 
der Fall ist.





Der Morgen danach. 
Ich bin viel zu verschlafen und
ungeschminkt, 
doch um die Schule komm ich 
nicht drum herum. 
Wir sitzen in der Klasse
und hören eine Präsentation über Abtreibung.
Mein Herz setzt aus,
da heute 
der Todestag
meines Kind.
Wie makaber das alles ist. 
Ich spüre nur stumpfe Leere. 
Ich bin todes abgestumpft
und schaffe es nicht 
Gefühle für diese Sache 
zu entwickeln.
Lieber alles verdrängen
und mich betäuben.
Ich will nicht mehr daran denken, 
was ich vor 3 Jahren genau an diesen Tag 
gemacht habe. 
Wie sehr die Sonne an diesen schrecklichen Tag 
schien,
ich meine Oma traf
und ich Angst hatte 
das sie irgendwas bemerkte.
Wie sich mein Körpergefühl veränderte 
und ich spürte,
dass irgendwas in mir 
gerade gestorben ist.
Seit Jahren versuchen ich diesen Tag 
tot zu trinken 
und genau das versuche ich auch heute. 
Es tut mir leid
doch ich weiß nicht wie ich sonst
den Tag 
ertragen könnte.








Du ahnst nicht wie sehr ich mich quäle






Was ist nur mit mir los? 
Die Dunkelheit 
nimmt 
mich 
vollkommen ein. 
Ich könnte alles um mich zerstören. 
Der Zerstörungsdrang 
ist viel zu groß 
um ihn zu ertragen. 
Der Nachthimmel 
ist so dunkel 
wie mein Herz. 
Dann schreibst du mir auch noch, 
dass es mit mir schön war
und du dich freust 
mich wiederzusehen.
Ja warum wohl? 
Hättest du mir das auch geschrieben, 
wenn ich alles abgewehrt hätte
und meine Klamotten nicht 
in deinem Zimmer vertreut gewesen wären? 
Diese Worte wollte ich 
immer zu von dir hören, 
doch jetzt 
bereiten sie mir 
nichts als Ekel. 
Was ist nur mit mir falsch?
 Alles dreht sich 
und der Geschmack,
diesen Ekel den ich überall spüre,
lässt mich
innerlich schreien.
Auch wenn ich dich echt gern habe
kann ich das alles nicht ertragen. 
Meine dunkle Liste
erweitert sich mit einem neuen Strich 
und wenn ich sehe 
wie viele Striche da schon drauf sind 
könnte ich 
im Strahl kotzen,
in der Hoffnung 
das all die Scham, 
all die nackten Schandtaten
endlich 
aus mir raus sind. 
Ich war noch nie gut, 
wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen ging
und
ich 
kann so langsam spüren
wie ich das alles nicht mehr aushalte.
Ich verstehe mich ja selbst nicht. 
Ich habe das Bedürfnis 
dich erstmal für ein paar Wochen 
nicht zu sehen 
um zu schauen 
ob es sich all die Schmerzen
auch lohnen. 
Um zu schauen,
ob du wirklich der Mensch bist,
den ich das "Recht" gebe,
mich zu verletzen. 
All das macht mich so unsicher. 
Gehe 
oder bleibe ich?
Ich weiß es doch selber nicht.




Es ist nicht immer ein Vorteil, so zu tun, als ob man stark wäre





Ich komme in das Wohnzimmer. 
Die Kinder schauen Fernsehen 
und ich höre wie einer gerade was erzählt.
"Wenn ich eine Frau vergewaltigen würde
würde ich sie danach töten
damit sie mich nicht anzeigen kann."
Mein Herz setzt aus. 
Ich schreie ihn an 
und schicke 
ihn sofort auf sein Zimmer.
Ein Erzieher kommt auf mich zu
und ich erkläre ihn die Lage. 
Er schickt mich nochmal hoch 
damit ich ihn erkläre,
dass er nach den duschen und dem essen
sofort in sein Zimmer bleiben kann. 
Ich gehe in sein Zimmer 
und sehe wie er sich unter 
seine Bettdecke versteckt. 
Ich erkläre wie er sein restlichen Abend 
verbringt 
und er schweigt.
Ich ziehe ihn die Bettdecke weg
und er schreit mich mit roten Kopf an. 
Er beleidigt mich 
und ich gehe 
aus seinem Zimmer. 
Danach höre ich nur wie schreit
und wütet. 
Er hört einfach nicht auf.
selbst als der Erzieher zu ihm 
hoch geht. 
Ein mulmiges Gefühl 
schlummert 
in meiner Magengegend. 
Ich weiß,
dass ich das richtige gemacht habe,
doch es fühlt sich nicht so an.
Ich stehe an der Treppe
und
 muss mit den Tränen kämpfen.
Ich weiß das er es nicht leicht hat 
aber 
das rechtfertigt
seine Worte nicht.
Eine Stunde vergeht 
und langsam wird er ruhiger.
Bevor ich Feierabend habe 
gehe ich nochmal 
zu ihm hoch 
aber er möchte mich nicht sehen.
Erst beim zweiten Mal klopfen 
darf ich zu ihm rein. 
Ich wünsche ihn eine gute Nacht 
und ich umarme ihn
doch ich verstehe sein Verhalten
trotzdem nicht.
 Wie kann man nur sowas sagen?
Jedes der Personen, 
den 
sowas passiert ist 
hat er mit diesem Satz 
verletzt.
Ich hätte ihn gerne erklärt 
wie man sich fühlt, 
wenn jemand 
dich anfasst 
obwohl 
man 
es 
nicht will.
Wie dreckig die Person sich fühlt,
so splitterfasernackt 
und 
nicht 
aufhören 
kann 
die Schuld bei sich zu suchen. 
Wie man diese Ereignisse nicht mehr vergessen kann,
egal wie lange es auch her ist. 
Das die Narbe ständig anfängt zu bluten, 
wenn ein Mensch 
dich auszieht 
egal 
ob 
man 
den Menschen 
liebt/magt oder gerne hat. 
Niemals fühlt es sich gut an, 
niemals kann man aufhören 
zu weinen 
nachdem 
du nackt 
vor einem männlichen Wesen 
bist. 
 Dieser Satz hat 
mein kleines Kind
angezündet 
und 
ich 
habe 
gehört 
wie 
sie 
vor
Schmerzen 
geschreit hat. 
Alles um mich herum ist voller Schmerz. 
Es ist kaum zu ertragen.





Und ich frag’ mich, was von einem Menschen noch bleibt, wenn die Traurigkeit kommt und ihn von innen zerreißt







Ich weiß nicht wie ich diesen Tag überlebt habe. 
Alles ist im Nebel voller
Tränen 
und 
Blut 
verschwommen.
Von Sekunde zu Sekunde
wird 
es 
schlimmer.
 All der Schmerz 
lässt 
mich 
innerlich schreien. 
Kein Schnitt der Welt 
schmerzt 
so sehr 
wie spürst,
wenn wie 
deine eigene Familie 
Feuer fängt 
und 
nur 
noch 
tote Asche 
hinterlässt.