Ob du süchtig bist? Das hängt von deiner Sucht ab. Du machst dich kaputt, dann mach das kaputt, was dich kaputt macht.






Völlig 
benebelt 
rufe
 ich
 bei einem Lieferdienst
an 
und schaffe es kaum 
meine Adresse aufzusagen, 
ohne mich zu versprechen.
 Irgendwie schaffe ich
 das Gespräch 
zu beenden 
und meine Bestellung
 aufzugeben. 
Mein Papa ist beim Sport, 
so das ich in Ruhe 
drauf sein kann
 und meinen Fressensflash 
zu planen. 
Als es an der Tür klingelt, 
taumel ich zur Tür
 und 
vermeide 
jeglichen Blickkontakt, 
da meine Pupillen zu groß sind,
 um nüchtern zu sein.
 Mit zitternden Händen
 gebe ich den Mann
 sein Geld 
und mache mich auf den Weg 
in mein Bett. 
Ich fange an zu (fr)essen. 
In meinem Rausch, 
schaffe ich es gerade noch 
nebenbei
 Abführmittel 
zu schlucken.
 6 Pillen schlucke ich, 
das muss für das erste reichen.
 Zum 
erschrecken 
schaffe ich diese Portion 
in nicht mal mehr 10 Minuten. 
Ich schaffe es kaum gerade aus zu laufen 
und halte 
mich krampfhaft
 am Geländer fest. 
Ich gehe nach draußen. 
Ich bin in einem völligen anderem Film
 und laufe zig Runden 
um unsere Terrasse 
mit zig Kippen 
in der Hand. 
Ich bin so sehr in meinem Wahn gefangen, 
dass ich mich zwingen muss 
wieder aufhören zu laufen 
und nach oben zu gehen.
 Plötzlich wird mir so warm. 
Ich ziehe mein Oberteil aus 
und hocke nur noch im BH 
auf dem Badezimmerboden, 
aber 
ich kann mich nicht 
aufraffen 
in die Dusche zu gehen.
 Mit meinem Glück
 würde ich
 da eh nur ausrutschen
 und dann würde mein Papa 
mich dort zitternd 
und blutend finden.
 Keine schöne Vorstellung. 
Also
 hocke 
ich
 weiter 
auf dem Boden 
und fange an
 mich 
überall zu kratzen
 und dann zu kneifen.
 Ich spüre kein Völlegefühl, 
was mich beunruhigt,
 da sonst jede kleinste Portion
 mir
 Magenschmerzen 
bereitet.
 Ich habe überhaupt kein Zeitgefühl 
und weiß auch gar nicht mehr
wie ich in mein Bett hingekommen bin, 
als ich zusammen gekauert
 an meinem riesigen Fuchs Kuscheltier liege. 
Ich scheine auch wieder ein Oberteil anzuhaben. 
Ich schaue an mir runter 
und sehe
 das ich 
mein 
viel zu großen Girl Power Pulli 
anhabe. 
Von der Girl Power 
merke ich 
seit Jahren
 recht wenig. 
Ich 
spüre
 das überschüssige Fett
 an meinem Körper
 und schaffe es kaum 
es 
anzufassen 
ohne mich zu ekeln. 
Ich höre der Musik zu 
und mache die Augen zu.
 Ich bin irgendwo anders,
 aber nicht mehr in dieser Welt.
 Ich schaue auf mein Handy,
 doch ich schaffe 
es 
nicht mal
 die Nachricht 
von M. aufzumachen. 
Lohnt sich eh nicht. 
Er erwartet sowieso 
nicht 
meine Antwort,
 obwohl ich gestehen muss, 
dass er mir wieder
 schneller zurück schreibt, 
als vor ein paar Tagen, 
wo bei uns
 die Hölle auf Erden 
los war. 
Ich sehe
 wie das Licht 
im Flur 
angeht 
und 
höre 
wie mein Papa 
die Haustür
 zu macht. 
Reiß dich bloß zusammen.
 Nur nicht negativ auffallen, 
denke ich mir. 
Ich schaffe es sogar 
ein paar Sätze 
mit ihm
 zu wechseln,
 ohne auffällig Fehler
 einzubauen. 
Ich atme erleichtert aus,
 als er sich wieder
 auf den Weg 
nach unten macht. 
Ich bin immer noch völlig verstrahlt. 
Ich mache mir eine Serie an 
und erst ein paar Stunden später
merke ich, 
wie die Drogen 
langsam 
aufhören
 zu wirken. 
Ich versuche zu verdrängen, 
was alles in der Zeit passiert ist, 
wo ich alleine war. 
Ich fühle nichts, 
nur tiefer Nebel 
und kann mich nicht mal daran freuen, 
dass ich es wieder geschafft habe, 
lustige Späße mit M. zu wechseln.
 Alles ist so bedeutungslos.
 Es hält eh nicht auf Dauer. 
Trotzdem
 bleibe 
ich 
extra ein bisschen länger wach,
 um mit ihm zu schreiben.
 Er ist trotz allem
 noch
 das was ich will.
 Egal wie sehr er mich auch verletzt hat, 
ich möchte nicht ohne ihn sein. 
Seit ungefähr einer Woche 
sehne ich mich wieder 
an seine Schulter, 
wo ich mich früher 
so gut gefühlt habe,
ohne das die Wut 
mich angreift.
Ich sehe alle Erinnerungen,
 die wir teilten, 
vor meinem Augen 
und spüre,
 dass ich wohl meine Wut, 
Enttäuschung 
und Verletzung 
runter schlucken muss, 
damit wir wieder da anfangen können, 
wo wir vor der Krise aufgehört haben. 





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