I can write the saddest poem of all tonight. I loved him, and sometimes he loved me too.






Genau jetzt,
wo es bei uns so schwierig ist, 
schreibst du mir, 
dass du deinem Bruder
von mir erzählt hast
und er uns beide 
eingeladet hat
zusammen mit ihm,
seiner Freundin
und zwei Freude 
ins Kino zu gehen. 
Mein Herz rast, 
als ich deine Nachricht 
zuende 
gelesen habe. 
Ich antworte 
eine halbe Stunde 
nicht darauf, 
weil ich anfange zu zittern
und ich das Gefühl habe, 
dass mein Herz 
gleich 
aus meiner Brust 
springt, 
weil es so schnell 
und so laut schlägt 
Natürlich sage ich zu, 
weil ich nicht anders kann. 
Wenn er sich schon wagt
seiner Familie von mir
zu erzählen, 
muss ich das auch wertschätzen. 
Die Gedanken 
kreisen 
sich 
darum, 
was ich anziehen soll. 
Schließlich kann ich nicht
wie ein Penner gekleidet 
seinen Bruder kennenlernen. 
Die Nervösität 
krabbelt 
über meinen ganzen Körper.
Ich habe so Angst
komisch 
rüberzukommen,
weil ich ja weiß,
wie ich auf viele Menschen 
wirke. 
Viele reduzieren 
mich
auf mein äußeres 
und wenn sie dann noch
merken, 
was ich für ein stilles Mäuschen bin, 
verlieren sie schnell 
das Interesse 
und wenden 
sich ab.
Ich habe so das Bedürfniss
es allen Menschen
Recht zu machen. 
Ich habe so das Bedürfniss
anderen Menschen 
zu gefallen, 
dass mich das kaputt macht. 
Schließlich ist das mein Körper.
Warum interessiert 
es mich 
überhaupt 
wie andere Menschen 
mich
wahrnehmen.
Schließlich müssen sie 
nicht
in meinen Körper 
leben. 
Schließlich leben sie 
nicht 
mein Leben. 
Rational gesehen
weiß ich das alles, 
aber ich kann es nicht
umsetzen, 
wie bei so vielen Dingen. 
Ich ziehe mich also 
ordentlich an
und färbe sogar 
meine Haare,
damit wenigstens 
die schön aussehen,
wenn ich es selbst
schon
nicht
kann. 
 Als ich dann bei M.
sitze 
und noch ein Bier 
mit ihm trinke 
bevor wir losfahren, 
ist meine Nervösität 
ein wenig gedämpft. 
Ich weiß auch nicht
wie 
er
es
so
oft 
schafft,
dass ich dank 
seiner Anwesenheit
viel ruhiger
und gelassener werde.
Selbst als wir 
ins Kino fahren,
bekomme ich kaum Angst, 
obwohl du recht schnell 
fährst. 
Im Kino angelangt
lerne ich als erstes 
die Freunde
von M's Bruder kennen.
Die sind so lustig, 
dass ich gleich beruhigt bin. 
Als dann endlich 
sein Bruder 
mit seiner Freundin 
auftaucht,
bin ich so überrascht, 
da sein Bruder 
überhaupt keine Ähnlichkeit
mit M. hat. 
Seine Freundin 
ist gleich so lieb
und fängt gleich an
mir ein paar Fragen 
zu stellen.
Da fängt schon der Film an
und ich bin froh 
nicht mehr reden zu müssen. 
Irgendwie ist es doch anstrengend
neue Menschen 
kennenzulernen. 
Wir schauen uns den neuen 
Avengers Film an. 
Immer wieder schaue 
ich währendes Filmes 
zu M. rüber 
und achte immer wieder
auf seine Reaktion 
zu bestimmten Szenen. 
Ich weiß auch nicht so richtig,
aber ich möchte das es ihm gut geht
und ich möchte auch bemerken,
wenn es ihn nicht so gut geht, 
also widme ich meine Aufmerksamkeit 
oftmals 
nur ihn. 
Als der Abspann des Filmes 
beginnt
diskutieren
M's Bruder
und seine Freunde
über das komische Ende
und M.
und ich
heben uns von der kleinen Masse
ganz schön ab.
Wir sitzen ruhig nebeneinander
und müssen nur oft 
über die Sprüche der anderen 
lachen. 
Sein Bruder
ist 
auch 
vom Verhalten 
her
so 
anders. 
Er ist 
extrovertiert
und M.
mehr 
introvertiert,
sowie ich. 
Da merke ich wieder
wie gut wir doch 
eigentlich
zusammen passen. 
Außenstehende
würde ich glaub ich merken,
dass wir beide eher 
was 
miteinander zu tun hätten. 
Wir verabschieden uns schnell 
nach den Film 
und sein Bruder
ladet 
mich
noch 
zu einen nächsten Treffen ein, 
was mir irgendwie die Bestätigung
gibt,
dass ich mich 
nicht so ganz
scheiße
gegenüber
seinen Bruder
verhalten habe. 
Als wir bei M. zuhause 
ankommen, 
hören wir uns noch Musik an,
trinken Bier und Jägermeister 
und rauchen noch einen. 
Und seit langen 
sucht er wieder stärker
meine Nähe.
Auch wenn 
in mir drin 
so ein großes Chaos 
wegen 
ihm 
herrscht,
zerreisst es mich
daran zu denken,
ohne ihn zu sein. 
Ich will auf einer Art 
und Weise 
nicht, 
dass wir keine 
gemeinsame Momente 
mehr miteinander schaffen. 
Ich will nicht,
dass unsere Zeit endet,
auch wenn ich eigentlich weiß,
dass es besser für mich wäre. 
Als wir so langsam müde werden, 
legen wir uns hin
und ich schlafe 
auf seiner Brust ein. 
Wenn wir uns im schlaf
voneinander entfernen,
suchen wir beide 
immer wieder
die Nähe des anderen.
So oft liegen
wir Gesicht an Gesicht.
Ich spüre sein Atem 
und das erschreckt 
mich ein klein wenig.
Wie können wir uns so nah sein,
wie kann er mir so nah sein
und doch gleichzeitig
gefühlsmäßig
so weit entfernt?
Ich kenne ihn 
in und auswendig.
Ich könnte ihn 
mit einen Satz 
zerstören 
und ich könnte 
mit einer Geste
ihn so glücklich machen.
Ich kenne ihn so gut, 
aber manchen Tagen,
weiß ich gar nicht mehr 
wer genau er ist. 





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