die realität ist eine stinkende müllhalde


ich möchte weiterschreiben,
ich möchte diesen blog noch  nicht still legen.
er ist mir irgendwie ans herz gewachsen, auch wenn es 'nur' mein 2.Blog ist.
Dieser Blog ist trotzdem ein Teil von mir,
ein teil
aus meiner
verwirrenden
komischen
dunklen
kranken
welt.
und ich kann es gar nicht in worte fassen, wie sehr ich euch schätze,
dass ihr auch diese zeilen liest und mein blog damit einen wert gibt.
das ihr meine zeilen
meine gedankfetzen
nicht in eine schublade steckt
und mich nicht für mein verhalten verachtet.
ich danke euch, wirklich.










"Ich kann nicht sagen, was am meisten wehgetan hat: der Schmerz oder die Angst. Während es passierte oder danach.
Der Schmerz: Es tat furchtbar weh, so weh, das ich es nicht beschreiben kann. Ich bekam kaum Luft, vor meinen Augen tanzten gelbe und schwarze Punkte. Wenn ich Glück hatte, wurde ich ohnmächtig.
Die Angst: Was würde als nächstes passieren und was, wenn andere sehen würden, was passierte?
Manchmal hatte ich Angst zu sterben, kaputtzugehen, aber ich hoffe es auch. Die Angst, ihn nicht zufrieden stellen zu können, sodass er wütend würde und mich bestrafen müsste, oder dass er seinen Ärger an meiner Mutter auslassen würde.
Ich fand es beschämend und ekelig, wenn er mich ansah oder wenn ich ihn ansehen sollte.
Wir waren ja beide Teil von etwas Verbotenem und Ekeligem.
Oft stand ich vorneherein fest, wann ich zu meiner Mutter zurücksollte, sodass die Angst und die Schmerz zeitlich begrenzt waren.
Immer wieder war ich von Freitag - bis Sonntagabend bei ihm. Ich schaffe es, einen Teil von mir abzuspalten, wenn ich Freitagabend die Treppe hinunterging und diesen Teil erst am Sonntagabend wieder hervorzulassen, wenn ich in meinem Bett bei meiner Mutter lag. dann habe ich oft ein bisschen geweint.

Nachdem es vorbei war, war der Schmerz sehr stark. Ich hatte große Angst, wenn ich länger blutete. Ich war davon besessen, Blutflecken aus meinen Sachen zu waschen.
Die Angst, andere könnten meine Schmerzen bemerken, und die Angst, was dann passieren würde.
Die Angst, dass er darüber reden würde.
Die Angst, dass meiner Mutter etwas passieren könnte und ich ganz bei ihm wohnen müsste.
Die Angst vor dem nächsten Mal.
Die Scham vor anderen, selbst wenn sie nichts wussten.
Wenn es vorbei war, waren der Schmerz und die Angst genauso schlimm, sie waren auf unbestimmte Zeit da."
Ausschnitt aus: Lieber Vater, Böser Vater


1 Kommentar:

  1. Es würde mich freuen, wenn du diesen blog weiterführst. Ich mag ihn wirklich sehr gerne.
    Ich hab schon eine liste angefangen, mit büchern die du hier zitierst und die unbedingt von mir gelesen werden müssen.

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