für mich ist am esstisch meiner familie keinen platz





"Man kann die Dunkelheit fühlen. Sie gleitet einem über die Haut, kriecht einem in den Mund, in die Nase und in die Ohren. Man spuckt, würgt um diese Schwärze loszuwerden aber irgendwann wird es zu viel. Ein großer Schluck Dunkelheit und man ertrinkt. Nur das man nicht daran stirbt. Man ertrinkt immer weiter, immer weiter. Es ist, als ob man jahrelang in einen Abgrund stürzt."

Ausschnitt aus dem Buch: Ausgelöscht










zwanghaftes verhalten 
rauben mir den
 letzten tropfen verstand. 
hole
immer wieder aufs neue
die küchenwaage heraus
um ja die passende grammzahl
zu erreichen, 
höre nicht auf
alles aufs neue genaue planen
damit ich bei den essen
ja allein und unbeobachtet bin,
um nicht an den essenstisch
gefangen zu sein
und
dieses ständiges kaloriennachrechnen
machen mich
zu einen menschen,
den ich verabscheue.
der drang
mich am liebsten
mit den essenresten
in die mülltonne
zu schmeißen
und verschimmeln zu lassen
wird immer größer
und verseucht
langsam
und doch schnell
meine venen.
solang bis
ich nur noch
ein wandelnes
kalorieren zählendes monster
bin,
das vor
jeden lebensmittel
jämmerlich
zurückzuckt. 


2 Kommentare:

  1. Du bist so viel mehr als ein Kalorienzählendes Monster.

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  2. das Kalorienzählen wird zu einer Sucht. Ich kenne das nur zu gut. Kein Gramm zu viel, keine Kalorie zu viel. Und wehe die Waage sagt am morgen, mittag und abend nicht das, was sie soll. Ich hab zwei Kilo zugenommen, verstehe nicht wieso. Aber ich hab jetzt schon den Plan die nächsten Wochen nichs zu essen, damit das weggeht. Es ist eine schlimme Sucht.
    Ich schick dir einen Sack von Herzenwärme und frohen Gedanken.

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