Und es geht mir gut, wenn du mich suchst: Ich bin auf Entzug oder unter’m Zug.






Ich muss raus hier.
Besser gesagt, 
weg von dem Essen. 
Ich laufe zu der blauen Brücke 
meines Dorfes. 
Alles ist dort ist ruhig. 
Hier kann ich meine Jacke 
ausziehen 
und den Wind 
auf meinen Armen 
spüren. 
Wenn man ständig 
eine Jacke tragen muss, 
ist das so ein schönes Gefühl.
Das man kaum beschreiben kann. 
Ich höre Musik, 
trinke mein Bier 
und rauch zig Kippen.
Am Anfang 
zieh ich meine Jacke 
immer wieder an, 
wenn Leute kommen 
doch irgendwann 
wird mir das so egal, 
wahrscheinlich wegen den ganzen Bier 
und ich bleibe mit Tshirt dort sitzen. 
Gerade als ich anfangen wollte 
etwas zu lesen, 
setzt sich ein älterer Kerl zu mir, 
der wahrscheinlich 
das Alter meines Vaters hat. 
Er fragt mich ob alles okay ist.
Sehe ich etwa von Natur  suizidal aus?
Und fängt mit mir ein Gespräch an. 
Am Anfang hatte ich so Angst. 
Was ist, 
wenn er mich plötzlich ins Gebüsch zieht 
und mir meine Klamotten vom Leib reißt? 
Doch er scheint ganz nett zu sein.
Er redet über seine Arbeit, 
über seine Mutter,
die es nach dem Tod seines Vaters 
nicht mehr gut geht. 
Und ich rede über meine bestandene Prüfung 
und das ich jetzt erstmal schauen muss 
was ich jetzt mache.
Er gibt mir die ganze Zeit Kippen 
obwohl er weiß, 
dass ich selbst welche habe. 
Kurz bevor er gehen möchte 
fragt er mich noch 
was es mit meinem Armen 
auf sich hat
und ob ich das selber war. 
In meinem Kopf 
war plötzlich vollkomme Leere. 
Ich stotterte nur so rum
und schaffte es einfach nicht 
ihn das zu erklären
warum ich das mache. 
Er konnte es nicht verstehen. 
Und ich meinte: 
Das ist nicht schlimm.
Ich verstehe mich selbst nicht. 
Dann rauchten wir noch eine zusammen 
und dann gab er mir noch seine Nummer,
da er mich gerne wiedersehen wollte.
Im Nachhinein klingt das ein wenig gruselig.
Als er mir dann sein Namen sagte,
wurde mir ganz schlecht. 
Er heißt so wie mein Kindheitswolf.
Tut mir leid, 
dich werde ich auf keinen Fall 
anrufen.
Mit dem Kerl, 
der genauso heißt wie du, 
habe ich die Hölle erlebt. 
Das kann und will ich 
nicht noch mal erleben.
Und ich brauch nicht noch 
ein Kerl 
in meinem Leben,
der wahrscheinlich 
nichts gutes im Spiele führt.
Es tut mir leid Fremder,
der Abend war sehr angenehm 
mit dir, 
aber ich möchte dich 
nie wiedersehen. 




 

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