das jämmerliche reh muss weinen






rote haare 
wie der teufel selbst, 
rotes feuerzeug, 
rote kippenschachtel, 
rotes gesicht 
voller scham 
und verlegenheit.
rotes blut 
was an meinen arm
heruntertropft. 
blutrote gedanken
die mich 
in den abgrund reißen.
blutendes herz 
von
dunklen gestalten 
in den
 fleischwolf geschmissen. 
blutende seele 
voller alkohol 
und gifte 
sterbend im wald
der dunklen männer. 
blutendes ich 
zerfressen 
von den wölfen
die mich 
im nebel 
immer wieder einholen.











"Ich liebe dich, glaubst du mir das? Charlotte nickte und kaum hatte sie das gesagt, da packte
ich sie bei den haaren, zog ihren Kopf nach hinten und drückte sie in die Matratze.
"Sean du zerquetscht mich", keuchte sie und ich presste ihr die Hand auf den Mund und riss ihr 
die Pyjamahose runter. Mit Gewalt drang ich in sie ein, während sie sich wehrte und sich aufbäumte 
vor Überraschung oder vor Schmerz. "Es ist egal wie es nach außen hin aussieht", flüsterte ich und 
ihre eigene worte trafen sie wie ein Peitschenhieb. "Tief in deinen Herzen weißt du das ich dich liebe." Ich hatte damit erreichen wollen, dass Charlotte sich wie Dreck fühlte, doch stattdessen fühlte ich mich wie Dreck. Also wälzte ich mich von ihr herunter und riss meine Shorts hoch. Charlotte wandte sich von mir ab und rollte sich zu einen Ball zusammen."
Ausschnitt aus: Zerbrechlich














"Ich schob die Hand in die Tasche meiner Jacke. Seit einer Woche hatte ich darin schon eine plastikbeutel. denn inzwischen hatte ich schon zweimal an einen ort mich übergeben, der kein Badezimmer war: einmal hinter der Schulsporthalle, und einmal in der Küche als Emma grad in ihren Zimmer nach einer CD suchte. Ich machte das immer wenn ich an den Punkt kam, wo ich an nichts anders mehr denken konnte - Würde ich erwischt werden? Würde der Schmerz dann aufhören? - , sodass es nur eine Möglichkeit gab, das Verlangen abzutöten, nämlich ihm nachzugeben. Im Nachhinein hasste ich mich immer, weil ich nicht standhaft geblieben war."
Ausschnitt aus: Zerbrechlich








ein großer schluck 
und ich hoffte zwanghaft
das mein verfolgwahn, 
mein zerstörungsdrang
in der bierflasche 
herumschwimmen 
und ertrinken würde. 
aber ich glaube 
und habe angst
das all
das böse
am flaschenhals 
hinaufklettert
und sich wieder
in mein kopf einnistet
und mich in den wahnsinn treibt. 

3 Kommentare:

  1. Wow.
    Ich glaub ich hol mir das Buch.Mal sehen.
    Und nochmal Wow.

    xoxo

    AntwortenLöschen
  2. Oh Gott, du schreibst so schön.
    So wunderschön.♥

    AntwortenLöschen
  3. Alle drei Texte sind sehr gut. Wobei ich natürlich deinen extra erwähnen muss, alleine aus dem Grudn dieser grandiosen Wortwahl. "Fleischwolf", nicht schlecht, ich bin verblüfft. Nicht nur von dem Wortspiel, sozusagen.
    Das Buch, naja, wir wissen es ja beide inzwischen, ist wundervoll. Ich hab mir eben diese Textstellen markiert. Und noch einige mehr. Selten war ein Buch so simpel und doch so tiefgründig geschrieben, finde ich.

    AntwortenLöschen