hab mich einfach tod gestellt, so getan als ich wär ich gar nicht da





der kleine wolf steht vor mir, und bläst mir den zigarettenrauch ins gesicht, versucht  mit allen möglichen dingen mich zu beeindrucken. es fühlt sich komisch an, weil er mich nicht kennt, weil er nicht das dunkle hinter meinen lachen sieht. weil er viel zu schön und beliebt ist um heute bei mir zu sein. mein kopf quillt über. mir fällt kein grund ein, weswegen er mich treffen wollte. vielleicht weil ich so anders bin als die anderen. vielleicht weil wir die gleiche musik hören, und hofft das uns das irgendwie verbindet. vielleicht weil ich oft scheuh bin, so leise und so laut lache, und das alles nicht zusammenpasst. vielleicht weil ich mir nichts aus schminke mache, und ich meistens schwarze klamotten trage. vielleicht weil er sich wundert warum ich so plötzlich mitten im schuljahr in seine klasse gekommen bin, und seitdem ich die pause meistens mit seiner gruppe verbringe. vielleicht wegen meinen weiten t-shirts, und er nur hier ist um zu erkunden wie mein körper ohne schutzhülle aussieht. vielleicht aber auch weil meine hosen immerzu rutschen und er den drang hat mir sie runter zuziehen,.
seine blicken machen mich verlegen, sie kleben sich fest an meine haut und ich merke wie der angstschweiß sich ausbreitet. ich hoffe er bemerkt nicht wie sehr ich mich wünsche weit weg zu flüchten. er redet und redet, seine lippen formen wörter, die mein herz nicht erreicht, und wortlos an mir abprallen. plötzlich packt ihm die stille und kommt mir immer näher, viel zu nah für mein herz. fühle mich gefangen in seiner welt, seine anwesenheit macht mir angst. die sonne scheint über uns, und ich habe die hoffnung zu asche zu zerfallen.
seine hände sind überall, tastet meinen leblosen körper ab, legt sich auf mich drauf und genießt seine macht. ich werde immer kleiner, verstecke mich in mir, verbanne mein Ich in einen Kerker damit es endlich verreckt. Immerzu lächelt er, es ist eigentlich ein schönes lächeln, er hat mich geblendet damit und mich bis hin zu diesen ekel gelenkt. er ist so schön, viel zu schön für ein menschen, der sowas macht. wie kann nur sowas schönes so hässlich sein?
ich singe stumme abgrundlieder in meine angst hinein. jedes weitere ausgesprochene wort würde mich noch mehr entblößen als ich ohnehin schon bin. Er legt seine Hand auf meine, die nicht mehr meine ist, die zu einen fremden menschen, zu einen fremden wesen gehört. er hält meine hand so fest das ich zusammen zucke und die panik meinen kopf erreicht. er legt seine hand auf seine hose, und ich merke das ich nie aus der welt der angst flüchten kann. ich bin ihn innerlich so weit entfernt, obwohl wir uns körperlich so nah sind.
ich höre meine verlorene seele leise immer die gleichen wörter flüstern: "renn so schnell du kannst, bevor er dir dein herz herausreißt und mit seinen schmutzigen händen betatscht."   Sie möchte mich beschützen, aber sie ist so weit von mir entfernt, die wölfe haben sie aus meinen körper vertrieben. und sie ist hinein die dunkelheit geflüchtet. sie ist einsam, abgemagert und leer, sie ist mein zweites ich. ich möchte weinen, aber ich weiß das meine tränen nie die angst ausdrücken könnte, wie es das schweigen tut. meine angst ist so verschlossen und so erdrückend leer.
ein todesstoß ins nichts, ich taumel in eine laute welt voller lust, nähe und begierde von der ich kotzen muss. ich verachte mich, weil ich nie den absprung geschafft habe, und nie das 'nein' ausgesprochen habe.
dein immer schnelleren atmen an meinen ohr, die verachtung und die eckel vor jede männliche wesen steigt und steigt. ich klammer mich an mein herz, weil es das einzige ist, was mir in solche schlachten blieben ist.












selbst die schärfste
und glitzerndste klinge 
wird irgendwann vergänglich. 

4 Kommentare:

  1. dieser text ist so tief, dass ich ihn gleichzeitig in die welt schreien und für mich alleine haben möchte. so unglaublich berrühend, dass ihn jeder hören sollte. so ergreifend und wahr, dass ich ihn niemandem gönne.

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  2. Wenn du nicht nein sagen kannst.Werde ich es für dich tun.Wenn du nicht weg laufen kannst.Werde ich mit dir zusammen weglaufen.Wenn du Angst hast.Werde ich sie dir nehmen.
    Ich wünschte du wärst wo anders und nicht an diesem Ort,nicht in dieser Situation. Ich wünscht so sehr.

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  3. Und hoffe für dich, dass du irgendwann, eines fernen (vielleicht auch doch nahen Tages) von den Wölfin los kommst und einen Rehbock findest, der dasselbe Feingefühl und dieselbe Wärme an den Tag legt, die du versprühst. Ich hoffe, dass es sich lohnt, dass du an deinem Herzen festhälst, während soviele Menschen es dauernd loswerden wollen, weil es zu schwer ist.

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